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[Rezi] der Sommer der Freiheit

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von Heidi Rehn
Verlag: Droemer Knaur
672 S. 
ISBN: 978-3-426-51216-6
9,99€
 
Inhalt: 
 
Selma, die Tochter eines angesehenen Zeitungsverlegers, fährt mit ihrer Familie wie jedes Jahr in die Sommerfrische nach Baden-Baden. Man genießt das elegante Ambiente, die Konzerte und Bälle. Selma hat gerade – zum Entsetzen der Mutter! – das Autofahren gelernt und wartet ungeduldig auf die Ankunft ihres Verlobten Gero. Da lernt sie bei einem Ausflug ins nahe gelegene Elsass den französischen Fotografen Robert kennen – und verliebt sich unsterblich in ihn.
Doch wir schreiben das Jahr 1913, und bald wird der Geliebte zu den Feinden zählen
 
Meinung: 
 
Puh. 
Ähnlich wie bei "das Schloss der verlorenen Träume" fiel es mir auch hier schwer eine Meinung zu formulieren. 

Ich wurde auf das Buch durch eine Aktion von Droemer Knaur aufmerksam. Man konnte sich dort um eine Leseexemplar bewerben. 
Die Inhaltsanagabe und der Prolog klangen irgendwie wie "ein deutsches Downton Abbey". Ich bin der Serie ja mit Haut und Haaren verfallen und deshalb habe ich mich auf ein Exemplar beworben, und tatsächlich eins bekommen. Dafür noch mal vielen Dank an den Verlag. 

Zwar bin ich jetzt nicht der größte "Schmökerleser" der Welt, aber gegen einen solchen Histo ist ja auch eigentlich nichts einzuwenden. Ich kannte die Fr. Rehn auch nur vom Namen her und wusste sie schreibt sonst Mittelalterepen im Stil von "die Hebamme". Nicht mein Fall, aber ich ging was Stil und Erzählstruktur anbelangt relativ unbefangen an die Sache heran. 

Am Anfang plätschert die Geschichte noch recht angenehm dahin und am ersten Abend machte mir das nicht viel aus. Aber nach einem guten viertel des Buches, wurde  mir der Stil mehr und mehr zu langatmig. 
Besonders in der Episode vor dem Krieg fahren die Figuren 20 Seiten auf einen Ausflug, reden über belanglose Dinge, die man eh schon weiß, kehren ein, essen, schauen sich eine Sehenswürdigkeit an und fahren wieder zurück nach Baden-Baden. Das ist vielleicht atmosphärisch und bildhaft und vielleicht gibt es Leser, die bei solchen Episödchen "in die Zeit eintauchen" können, aber nach dem dritten Ausflug (den an den Stausee) wurde ich langsam etwas nervös. 
 
Heidi Rehn hat einen ganz eigenen Erzählstil, den man mögen kann, aber nicht unbedingt mögen muss. 
Manchmal räumt sie Umgebungs- und Personenbeschreibungen mehrere Seiten ein, wichtige Informationen hingegen werden manchmal nur in einem Nebensatz erwähnt, den man leicht überlesen kann. Was mehr als einmal bei mir zu großer Verwirrung führte. 
Außerdem hat die Autorin eine Schwäche für Fachbegriffe, die sie nicht ausreichend erklärt, zwar gibt es hinten im Buch ein Glossar, aber das hilft einem auch nicht wirklich weiter. 
 
Heidi Rehn hat großen Spaß daran Worte wie Karyiatide, Louis-Seize-Möbel oder Paul-Poiret-Stil einzuflechten. Zwar wird im besagten Glossar erklärt dass dieser Paul-Poiret damals der In-Designer in Paris war, das hilft mir als Leser aber nicht mir bildhaft vorzustellen, wie Selmas Bluse jetzt aussieht. Die Autorin wirft mit Begriffen, die für den Leser zwar einen historischen Rahmen schaffen und man sagen kann, ja die Autorin hat recherchiert, aber Heidi Rehn versäumt es eben, uns zu "zeigen" oder zu "beschreiben" wie das ganze jetzt im Endeffekt aussieht und man steht als Leser im Regen. 
 
Das gleiche gilt für die vielen französischen Einschübe. Ich bin kein Fan von Glossarbenutzung beim lesen. Vielleicht ist es "authentisch" wenn man als Autor Franzosen in ihrer Landessprache die Hosen der Damen loben lässt, aber mich als Leser, der französisch gleich wieder verdrängt hat, ist es sehr nervig immer hinten nachzuschauen, was die jetzt meinen und dann genervt festzustellen, dass es sich immer nur um Belanglosigkeiten handelt. 
 
Über weite Strecken plätschert die Handlung dahin. Auch als Krieg ausbricht und das große Drama sich mehr und mehr entfaltet, schafft es das Buch einfach nicht mich zu fesseln. 
Das lag unter anderem auch an den Figuren, allen voran Selma mit der ich einfach nicht warm wurde. Am Anfang ist sie naiv und selbstsüchtig und irgendwie mochte ich sie schon nach fünfzig Seiten nicht mehr. Das bessert sich zwar, je weiter das Buch fortschreitet, aber wirklich symphatisch wurde sie mir nicht. 
 
Alles in allem waren mir die meisten Figuren zu überzeichnet und überzuckert. Wirklich warm wurde ich mit keiner und im Gegensatz zu vielen anderen Rezensenten mochte ich auch Selmas Großmutter nicht wirklich. (Sie war das wandelnde Klischee auf zwei Beinen)
Sympathie und Antipathie für Figuren sind natürlich subjektiv . Ich verschenke mein Herz nicht so einfach an "politisch angagierte Gromütter mit Doppelleben", andere Leser mögen das sehr. Für mich waren die Figuren einfach ein Tableau an Stereotypen, die von der Autorin aufgereiht wurden, um uns Leserinnen mal wieder was aufzuzeigen. 
 
Wir hätten da: Selma die junge Dame, die sich mit der neuen "Freiheit" der Zeit noch etwas beißt; Ihre Großmutter die trotz ihres Alters von genau davon träumt, Constanze die ihren Weg gehen will und Vorreiterin für so viele Frauen nach ihr ist. Schicksale! Schicksale! Die in einer Zeit des Umbruchs ihren Weg zum Glück suchen. Ich bin versucht Bla-Bla zu schreiben. Subjektiv von meiner Warte aus gesehen, hatte das Buch recht wenig, was mir persönlich an Histos gefällt. 

Das größte Problem was ich aber mit dem Buch hatte, war der Sex. Und wirklich, ich hätte nie gedacht, dass ich das einmal schreiben würde. Ich lese jede Menge Bücher in denen das Hauptthema Sex ist. Weder hab ich etwas gegen Sex, noch spreche ich den Leuten von damals ihre Sexualität ab (sonst wären wir heute alle nicht hier). Ich sage auch nicht, dass die Leute damals keine Lust und kein Verlangen nach Sex hatten, das Homosexualität eine Erfindung der 90er Jahre ist und man nie über Sex nachgedacht hätte und nur keusch und sittsam war. 

Das Problem an "der Sommer der Freiheit" war für mich, dass die Autorin uns das immer wieder reindrückt. Mit aller brachialer Gewalt, die ihr dazu zur Verfügung steht. Bevor der Leser Seite dreißig erreicht, denkt Selma schon darüber nach, wie sie ihren Verlobten letztens oral befriedigt hat. Manchmal sind die Sex-Szenen so unfassbar lächerlich, dass ich mit den Augen rollen musste. 

Selbst als Selma eine schockierende Entdeckung im Schlafzimmer ihres Verlobten macht, denkt sie noch im selben Moment darüber nach, wie "erregend und frivol" es war, sich im Deckenspiegel über dem Bett, beim gemeinsamen Liebesspiel zu beobachten. Bitte was? Man kann auch mal die Kirche im Dorf lassen, liebe Autorin.

Die meisten dieser Szenen, die sich dann im Laufe des Buches alle gefühlte zwanzig Seiten wiederholen, empfand ich beim lesen als billig. Es tut mir wirlich leid dieses Wort zu benutzen, aber die Autorin drückt mir als Leserin immer und immer wieder Anekdötchen rein, für dich ich einfach kein anderes Adjektiv finde als: Billig. 

Mein Lieblingsbeispiel stammt aus der Mitte des Buches: Woher hat Selma den Schlüssel für die Wohnung ihres Verlobten?
Die Autorin hätte hunderte Erklärungen dafür haben können. Gute, weniger gute, grottenschlechte. Sie entscheidet sich für: Gero (der Verlobte) hat Selma den Schlüssel nach einer ihrer gemeinsamen Sexkapaden zwischen ihre "vor Schweiß glänzenden Brüste" zu gelegt, damit sie Zitat: "Immer kommen kann, wenn ihr danach ist" (hihihi Doppeldeutigkeit hihihi) 
Ernsthaft?
Wenn mir Selmas "sexuelle Freizügigkeit und Offenheit" beweisen sollte, was für eine "moderne" Frau sie ist und was für "fortschrittlich denkende Zeiten" das damals waren, dann war das ein Schuss in den Ofen.

Wie schon gesagt, ich hätte nie gedacht, dass ich das mal schreibe: Aber der ganze Sex nervt irgendwann.

Fazit:

Ich glaube Leser historischer Romane teilen sich in zwei Lager. 

Auf der einen Seite gibt es die große Masser der Leserinnen, denen es vollkommen reicht mit einem netten Schmöker in eine "fremde Zeit" einzutauchen. Sie lesen gerne über die Hochs und Tiefs, die Großmütter, die Ausflüge, Bälle, Eskapädchen und Episödchen aus dem einer Frau von vor hundert Jahren. Und das ist total okay. 
Schmökerleser(innen) werden das Buch bestimmt lieben (was ja auch die vielen guten Bewertungen zeigen)

Die andere Seite der Histo-Leser(innen), zu der ich auch gehöre, sucht eben etwas mehr, als nur seitenlange Ortsbeschreibungen, Ausflüge und ausführliche Bettgymanstik. Ich suche eben eine "Geschichte die mich packen kann" mit Figuren die mich überzeugen. Selmas Geschichte und ihre Person hat das nicht geschafft. 

Ich war von dem ausufernden Stil irgendwann gelangweilt und von den vielen (unnötigen) Sexszenen genervt. 

Unterm Strich kann man sagen: 
 
Wer Schmöker mag, wird "der Sommer der Freiheit" auch mögen
alle anderen sollten sich lieber einen anderen Histo zulegen
 
2/5 Sterne von mir




[Rezi] Half a King

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http://www.amazon.de/gp/product/0007550200/ref=x_gr_w_bb?ie=UTF8&tag=httpwwwgoodco-20&linkCode=as2&camp=1789&creative=9325&creativeASIN=0007550200&SubscriptionId=1MGPYB6YW3HWK55XCGG2

von Joe Abercrombie
Harper Collins Puplishing
373 S. 
ISBN:0007550200
Serie: Shattered Sea #1

Ich bin in vielen Dingen kein typischer Leser.
Bücher vorbestellen  liegt mir nicht und ich bin Autoren selten treu. Bei Joe Abercrombie sieht das anders aus. Seit mein Mann mir damals die komplette First-Law-Trilogie (zu deutsch "Klingentrilogie" ) zu Weihnachten geschenkt hat, bin ich ein Fan. Und konnte es deshalb kaum abwarten bis Half a King erscheint.

Jetzt nachdem ich es gelesen habe kann ich es auch nicht abwarten, bis der zweite Teil erscheint. Half a King war eins meiner Lesehighlights dieses Jahr, allerdings kann ich dem Buch keine vollen fünf Sterne geben.

Hier sind meine Gründe.

Inhalt: 

Prinz Yarvi von Gettland wurde mit nur einer guten Hand geboren. Das fanden sein kriegerischer Wikinger-Vater, sein gemeiner Wikinger-Bruder und sein kampferprobtes Wikinger-Volk jetzt nicht so ideal. Also hat man Yarvi zu dem Ministern abgeschoben. Das ist eine Mischung aus Priester und Berater und Yarvi ist total okay damit. 
Der Junge bereitet sich grad auf seine "Abschlussprüfung" vor, als die Tür aufgeht und sein Onkel ihm mitteilt, dass sein kriegerischer Wikigender-Vater und sein gemeiner Wikinger-Bruder getötet wurden und er, Yarvi, jetzt König von Gettland ist. 

Das findet Yarvi jetzt nicht so ideal, seine geldgierige Wikinger-Mutter auch nicht und sein kampferprobtes Wikinger-Volk sowieso nicht. 
Aber ein König tut, was das beste für sein Land ist, nicht wahr? 
Und das beste für Gettland bzw. Gettlands neuen König ist es erst mal in den Krieg gegen den Mann zu ziehen, der angeblich Vater und Bruder ermordet hat. 

Nicht so ideal, wenn man dabei nur eine Hand hat und auch noch von den eigenen Leuten betrogen wird, mit Müh und Not einen Mordanschlag überlebt und dann als Galeerensklave verkauft wird ... mit nur einer guten Hand. 
Von jetzt an hat Yarvi nur noch einen Gedanken: Rache 


Meinung:

Bevor ich dazu komme, warum ich Half a King keine vollen fünf Sterne geben kann, zunächst einmal das Gute. 

Yarvi. 
Ich habe immer größten Respekt davor, wenn Autoren sich entschließen ihren Hauptfiguren Handycaps mit auf den Weg zu geben. Das macht sie gleich dreimal so interessant. Denn im Gegensatz zu den strahlenden Helden, den gutaussehenden Burschen mit Waschbrettbäuschen und perfekter Alabasterhaut, können sich Krüppel nun mal nicht auf ihren Look allein verlassen, sondern sind dazu gezwungen zu ackern.


In Half a King bedient sich Abercrombie wieder alten Motiven. Wir haben Barbarenkrieger, eine (neue) mittelalterliche Welt, Kämpfe/Schlachten, bösartige Weibsbilder und Helden die eigentlich keine sind. Sagen wir Joe Abercrombie bleibt sich treu und erfindet sich nicht unbedingt selber neu. Was ja aber auch nichts schlechtes ist. Sagen wir es einfach so: Half a King ist einfach Joe Abercrombie light. Nicht ganz das, was wir gewohnt sind, aber deshalb nicht weniger gut.

ASOIAF?

Ich hab in einigen englischen Rezis gelesen, dass Punkte/Sterne abgezogen wurden, weil Story & Welt zu sehr an G.R.R Martins ASOIAF (für alle nur Fernsehgucker: GoT) erinnern würde. 
Dazu sage ich ein klares: Jein. 
Ich geh einfach mal davon aus, dass Mr. Martin in seinem Epos einfach mal die volle Bandbreite von dem abdeckt, was in der mittelalterlichen Low/Epic Fantasy so möglich ist. Unheimlich viel ist schon passiert, unheimlich viel wird noch passieren und wir Leser/Konsumenten sind durch die Überpräsenz von ASOIAF/GoT einfach total auf Westeros eingeschossen. 

Natürlich gibt es in Half a King, einen Thron bzw. Stuhl, den Yarvi gern zurück hätte. Aber so viel Ähnlichkeit hat der Black Chair mit dem eisernen Thron jetzt auch nicht. 

Es gibt auch eine vielzahl von Göttern, die sich aber im Gegensatz zu ASOIAF nicht in "alte" und "neue" sondern in "große" und "kleine" teilen, also fand ich auch das nicht wirklich schlimm, denn es sind ja nur Götter.;)

Die einzige Sache, die mich wirklich an ASOIAF erinnert hat, war Yarvis Mutter Laithlin (Gott ich hoff ich hab den Namen richtig). Ich nenne sie gern: Cercei Lannister, wie sie hätte sein sollen. Da hatte ich gleich diese Assoziation ... noch bevor ich die Kritiken gelesen habe. Aber wie gesagt, es kann auch einfach daran liegen, dass ASOIAF grade so überpräsent ist. Ich ziehe dafür keinen Stern/Punkt ab. Geldgeile, blonde Königinnen kann es immer und überall geben ;)

Kritik

Ich gebe Half a King 4 Punkte.
Ja, ich hab mich wie Bolle über das neue Abercrombie Buch gefreut. Es hatte so tolle Phrasen (die ich alle markiert hab). Ich liebe die Hauptfigur, die Welt, das mit den Göttern, die Spannung, das "comming of age" alles Klasse, aber trotzdem, es sind einfach keine vollen fünf Sterne. 

Zum einen kopiert Abercrombie sich leider selbst. Und ich rede hier nicht von seiner Schwäche für Barbarenkrieger oder Gemetzel, sondern eine der entscheidenden Szenen ... hat er einfach aus "Best served cold" fast 1:1 übernommen. 

KLEINER SPOILER 

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Wie schon in BSC kommt es zu einem Zusammentreffen zwischen dem Prota und dem Anta auf einer sehr hohen Fläche, in BSC war es ein Balkon und hier ist es eine Turmspitze. Warum der Antagonist Yarvi jetzt so unbedingt, auf der Turmspitze treffen wollte, keine Ahnung. Er hätte ihn überall umbringen lassen können. Im Hof, in der Stadt, weiß der Teufel. Diese Turmsache, war mir beim lesen gleich total forciert und ich wusste worauf es hinaus laufen würde. Mr. Abcrombie ist einfach nix besseres eingefallen, als wieder eine Figur über ein Geländer zu befördern. Im Gegensatz zu Monza in BSC landet Yarvi  nicht auf ner Leiche, sondern im Meer. Und genau wie bei BSC sind die "Schergen" des Bösen mal wieder zu doof und zu checken, ob der Prota wirklich tot ist. 

Dieses Szene, die ja jetzt wirklich ein Wendepunkt in der Geschichte darstellt, war einfach nur forciert, von sich selbst abgekupfert und ja ... eine Enttäuschung 

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Spoiler Ende. 

Was mich beim lesen auch gestört hat war, dass einfach Teile ... ja gefehlt haben. Zumindest haben mir Teile gefehlt. Als Beispiel, jetzt kein Spoiler, weil es ja nichts Entscheidentes verrät. 
Yarvi soll mit irgendwelchen Barbaren/Wilden verhandeln, noch nie hat irgendwer mit denen verhandelt und Yarvi ist jetzt auch nicht der Typ von dem ich sagen würde, er wäre super kontaktfreudig. Eine Szene: er geht auf die Barbaren zu ... Schnitt ... Verhandlungen gelaufen ... alles super, es kann weiter gehen. 
Äh ... 
Ja ... nun gut, der (für mich) interessante Teil ... fehlt irgendwie. Wie hat Yarvi das geschafft? Wie hat er das gemacht, dass alles tutti ist?

Half a King ist für Abercrombie-Verhältnisse ein sehr kurzes Buch, und das ist jetzt auch nur ein kleiner Kritikpunkt, aber ja, ich hätte mir mehr "Fleisch auf den Knochen" der Geschichte gewünscht, weil für mich war das "lesen im Zeitraffer" es war so schnell schnell schnell und dann wars schon wieder vorbei und erzählt. Hundert Seiten mehr, hätten hier echt nicht geschadet, um einfach den Figuren (insgesamt) mehr Spielraum und Entfaltungsraum zu geben. Weil kaum waren sie da ... waren sie auch schon wieder weg. Traurig. 

Fazit: 

Joe Abercrombies Half a King ist ein großartiges Buch. Wirklich. Es hat einfach alles, was ich bei Fantasybüchern mag. Tolle Figuren, tollen Weltenbau, es ist böse und witzig und ja ich fühle mit den Helden. 

Leider ist es sehr kurz geraten und die Ereignisse verlaufen zu sehr in einem Zeitraffer. Für einen Abercrombie wird das Buch sehr linear erzählt, spannende Nebenplots fehlen.

Ich freue mich jetzt schon auf Half the world nächstes Jahr. 

4 / 5 Sternen
lesen!







August Wunschliste

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Der Juli war, zugegebenermaßen, was Neuerscheinungen betrifft ein bisschen enttäuschend.

Dafür wird der August meinen Geldbeutel wieder erheblich strapazieren.

http://www.luebbe.de/Buecher/SF-Fantasy/Details/Id/978-3-404-20756-5


Die Gerüchte verbreiten sich wie ein Lauffeuer durch das Wüstenreich Nabija: Ein Drache soll Karawansereien und Dörfer niederbrennen! Dabei glaubt kaum noch jemand an die Existenz dieser Wesen. Dem Märchenerzähler Anûr bescheren die Gerüchte ein großes Publikum. Aber auch er hält die alten Geschichten über feuerspeiende Ungeheuer nur für Märchen. Bis er auf Drachenjagd geschickt wird – und in der Tiefen Wüste auf ein uraltes Wesen trifft, so schwarz wie die Nacht selbst ...



Erscheinungstermin: 15.08.2014


Kommentar:
Fantasy ... Orient ... Drachen ... ein Kerl als Prota ... wie lange hab ich darauf gewartet, das genau das passiert? Wie lange? WIE LANGE? Ich weiß es gar nicht, aber es war lange. *grabby hands* gebt mir dieses Buch und keiner wird verletzt ...


http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Sturmvogel-Die-Rosenkriege-1-Roman/Conn-Iggulden/e455281.rhd

England 1437: König Henry VI. ist krank und unfähig zu regieren, das Königshaus gerät ins Wanken. Zudem droht ein Konflikt mit Frankreich, der England in eine Katastrophe reißen könnte. Die Vermählung Henrys mit der französischen Adeligen Margaret von Anjou soll die Macht des Reiches sichern. Doch das Bündnis mit den verhassten Franzosen ruft bei der Bevölkerung Empörung hervor. Richard, Duke von York, nutzt den Hass gegen den König und seine willensstarke Gemahlin zu seinen Zwecken – die Rosenkriege beginnen …
erscheint am: 11.08.2014

http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Der-Loewe-erwacht-Die-Koenigskriege-1-Roman/Robert-Low/e432859.rhd

Schottland, in den dunklen Jahren des ausgehenden 13. Jahrhunderts: König Edward I. will das Land unter die englische Krone zwingen. Der schottische Thron ist verwaist, die rivalisierenden Clans bekämpfen sich in einem blutigen Bürgerkrieg. Auf Seiten der von William Wallace und Robert Bruce gegen England geführten Rebellen kämpft der tapfere Sir Hal Scientler. In einem Strudel aus Verrat, Intrigen und gewaltigen Schlachten wird Scientler ein Geheimnis anvertraut, das die Zukunft Schottlands entscheiden könnte: Schon bald wird England die Fänge des Löwen fürchten …
Erscheint am: 11.08.2014


http://www.droemer-knaur.de/buch/7917579/das-teufelsloch

1727. Tom Hawkins will lieber verdammt sein, als Landpfarrer zu werden wie sein Vater. Er liebt die Frauen, das Bier und das Glücksspiel – und landet eines Nachts im berüchtigten Londoner Schuldgefängnis »The Marshalsea«. Schnell erkennt Tom, dass in diesem »Teufelsloch« nur überlebt, wer sich nützlich machen kann: Er verdingt sich als Ermittler in einem hinterlistigen Gefängnismord – eine Idee, an der sein düsterer Zellengenosse Fleet sogleich Gefallen findet. Doch Tom ist auf der Hut, gilt Fleet doch selbst bei den abgebrühtesten Bütteln des Marshalsea als Ausgeburt der Hölle…
Erscheint am 18.08.2014






So, ihr seht also, es wird historisch ordentlich was geboten im August. Ich kann es gar nicht abwarten meine Buchhandlung zu stürmen und alles an mich zu reißen.


Der August wird ein großartiger Lesemonat, auf den ich mich freue wie verrückt.






Auf welche Bücher freut ihr euch diesen Monat?


[Rezi] Tote Mädchen lügen nicht

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von Jay Asher
CBT-Verlag
288 S.
ISBN: 978-3-570-16020-6
14.95€
Inhalt:

Es brauchte nicht viel, um die Schülerin Hannah in den Selbstmord zu treiben. Es braucht unendlich viel, um mit ihrem Tod leben zu können Als Clay Jensen aus der Schule nach Hause kommt, findet er ein Päckchen mit 13 Kassetten vor. Er legt die erste in einen alten Kassettenrekorder, drückt auf „Play“ – und hört die Stimme von Hannah Baker. Hannah, seine ehemalige Mitschülerin. Hannah, für die er heimlich schwärmte. Hannah, die sich vor zwei Wochen umgebracht hat. Mit ihrer Stimme im Ohr wandert Clay durch die Nacht, und was er hört, lässt ihm den Atem stocken. Dreizehn Gründe sind es, die zu ihrem Selbstmord geführt haben, dreizehn Personen, die daran ihren Anteil haben. Clay ist einer davon ...


Ein paar Dinge vorweg:

1. Ich mochte das Buch nicht. Ich habe auch meine Gründe das Buch nicht zu mögen (siehe unten)
2. Du magst das Buch? Das ist okay für mich, ich respektiere deine Meinung, bitte respektiere auch meine.
3. Menschen in meinem Umfeld haben sich das Leben genommen. Es ist furchtbar und tragisch und ja es gibt 1000 Gründe dafür, die für diese Menschen Sinn machen, auch wenn wir als Außenstehende es nicht verstehen. Das ich das Buch nicht mag, bedeutet nicht, dass ich das Thema nicht verstehe oder gefühllos bin.
4. Die Rezi enthält Teile des Inhalts: Spoilerwarnung!



Meinung:
Das Buch wurde ja ziemlich gehypt, aber ich hatte es nicht gelesen. Dann stand es im Buchtauschregal meiner Uni und ich hab es mitgenommen.

Das Thema Selbstmord ist sehr sensibel, gerade wenn es in einem Jugenbuchverlag erscheint und für Teenager (die ja in der selben Alterklasse sind wie Hannah & Clay) bearbeitet wurde. Und genau das ist einer der vielen Gründe, warum ich diesem Buch sehr kritisch gegenüberstehe.

Zunächst einmal:

Ich verstehe die Kernaussage dieses Buches.

Jay Asher versucht uns zu sagen:Seid vorsichtig mit dem was ihr sagt und tut, auch Kleinigkeiten können gigantische Folgen haben.

Und ja, da gebe ich dem Mann voll und ganz recht. Wir sollten alle mal schauen, wie wir uns gegenüber Anderen verhalten. Ja, wir sollten uns um Andere kümmern, versuchen sie zu verstehen, nett, freundlich und offen für ihre Probleme sein. Wir sollten aufhören egoistische Arschlöcher zu sein, die sich um nichts und niemand außer uns selbst und unseren Status scheren.

Aber mal Hand aufs Herz ... sind wir das?

Richtig ... meistens ... nicht.

Und vielleicht ist dass das einzig Gute an dem Buch. Dass Leute sich nach dem Lesen hinsetzen und mal über sich und ihr eigenes Verhalten nachdenken.
Für diese Grundaussage und die Grundidee von mir zwei Sterne.

Was ich nicht mochte:

IMO glorifiziert dieses Buch den Selbstmord eines Mädchens.
Und bitte jetzt kein Geschrei.
Darum geht es doch, oder?
Um Hannahs glorreichen Selbstmord, der das Leben von so vielen Leuten nachhaltig beeinflusst. Das ist der Plot des Buches.

Da ist ein Mädchen und es hat sich das Leben genommen. Aber bevor sie das gemacht hat, hat sie ihre Zeit damit verbracht eine Abrechnung auf Kassette aufzunehmen und all denen, die sie für ihren Selbstmord verantwortlich macht, mal so richtig einen reinzuwürgen. Ihre lang angelegte Rache an all den Ärschen von der Schule.

Beim Lesen musste ich immer wieder daran denken, wie ich als Teenager war und glaubt mir, ich wäre auf der Liste nicht der heißeste Arsch des 1. Jahrgangs gewesen, sondern auf der anderen Seite der Liste. Und dann und wann, wenn ich (scheinbar grundlos ;P) Hausarrest bekommen hab, oder meine Eltern (scheinbar grundlos :P) wütend auf mich waren, hab ich gedacht:

Wenn ich jetzt einfach tot umfallen würde, dann würdet ihr sehen, wie dumm ihr wart und es würde euch furchtbar, furchtbar leid tun. Aber dann wäre es zu spät und das hättet ihr dann davon! So!

Und im Grunde ist mein Gedanke oben der Plot des Buches, nur das Hannah wirklich stirbt.

Kommen wir mal zu den Gründen, ihres Freitods.
Ich stelle mich jetzt nicht hier hin und sage: Das sind doch keine Gründe!
Wie gesagt jeder Mensch ist anders und fühlt anders. Man kann/darf da nichts über einen Kamm scheren.

Auch hier greift die Kernaussage: Kleinigkeiten können große Folgen haben.
Ich frage mich aber nur eins: Sollten diese Kleinigkeiten in einem Buch für Teenager wirklich zum Selbstmord führen?

Ich gebe zu, beim Lesen waren meine Gedanken wie folgt:

DESWEGEN!? DESWEGEN bringt sie sich um?

(Ich hab die ganzen Zeit auf einen "richtigen" Grund gewartet.)

Die Schulzeit ist Mist. Pubertät ist Mist. Allein zu sein ist Mist. Von seinen Freunden verarscht zu werden, ist Mist.

Jugendliche in dem Alter sind einfach dumme, puberätere Idioten, die dumme, pubertäre Dinge tun.

Aber Leuten eine Kassette zu schicken und sich hinstellen und sagen: Du bist SCHULD, weil du einen dummen Streich gespielt hast. Du bist SCHULD, weil du mich auf einer Party hast stehen lassen, um mit deinen Freunden zu feiern. Du bist SCHULD, weil du Gerüchte in die Welt gesetzt hast. Das ist schon eine starke Nummer.

Ja, das Verhalten ihrer Mitschüler war gemein, hinterfotzig, mies, aber ich finde es gibt Leute da draußen die müssen viel viel schlimmeres erdulden und stehn es durch.(wenn ich daran denke wie meine Schulzeit abgelaufen ist, dann würde ich Hannahs Probleme mit dem #Luxusprobleme versehen).

Ich kann (aus persönlicher Erfahrung) nachfühlen wie Hannah sich fühlt. Aber sich deswegen umbringen?Nein!

Vor allem kam mir beim Lesen Hannah nicht labil vor.
Sie ist wütend, sie ist planerisch. Der Moment in dem sie entscheidet sich umzubringen (nach der Sache im Rosis) kam mir vor wie die oben genannte Trotzreaktion. Ein "das habt ihr nun davon!"

Auf den Bändern nennt sie ihre Mitschüler, dumm und oberflächlich und falsch. Aber sorry Hannah, du bist auch nicht besser.
Ich mochte sie nicht, sie war einfach eine furchtbare Person.

Und Clay? Mister Niceguy?
Der war einfach nur zu perfekt und echte Empathie kam auch nicht auf.
Ihm die Bänder zu schicken, war einfach nur echter Mist.

Fazit:
Jay Ashers Buch lässt mich stinkwütend zurück.

Stinkwütend, weil es eine vertane Chance ist.

Ich finde es richtig und wichtig Tabuthemen für Jugendliche zu bearbeiten.

Aber "tote Mädchen lügen nicht" ist einfach ein an sich selbst gescheiterter Versuch.

Das Buch ist schreiend populistisch.
Es befriedigt einfach nur unser urzeitliches Bedürfnis nach Rache. Ha! Die hat es ihnen aber gegeben! Nimm das Spanner! Hannah schreit allen die Wahrheit ins Gesicht ... aber auf eine feige Art und Weise.


Sie tötet sich und rechnet danach ab. Aber was bringt es?
Alle anderen sind traurig? Alle anderen sind bestürzt? Alle anderen lernen was draus?
Und was ist mit Hannah? Hannah ist einfach nur eins ... tot.
(natürlich könnte man jetzt wieder argumentieren, dass genau darin die Tragik ihres Freitods liegt, aber im Ernst. Dafür war das Buch nicht annähernd gut genug)

Was wäre gewesen, wenn der Erste der die "belastenden Bänder" hört, sie nach dem ersten Satz in den Müll schmeißt. Was wäre dann der Sinn hinter dieser Aktion, Hannah? Und es soll mir hier keiner kommen mit: Ja sie hatte ja Kopien.
Sorry aber die "Taten" hatten unterschiedliche Schwere (kein Spoiler) aber wenn mein "Verbrechen" gewesen wäre, "ich kündige dir die Freundschaft weil [insert dump reason]" dann hätte ich, nachdem mein Name gefallen wäre (Kasette 1) die Dinger in die Tonne getreten und mich gefragt was der Mist eigentlich soll. Und ja, ich glaube im echten Leben wäre das genau so abgelaufen!

Diese Dinge, dieser Lerneffekt gibt es aber auch nur hier, in dem Buch. Mit der Realität hat das wenig bis gar nichts zu tun. Wer würde sich schon die Bänder anhören? Wer würde schon den Sternen folgen? Wer  nimmt heute noch was auf Kassette auf? Wer hat denn heute noch nen Walkmen?

Das Buch scheitert wie gesagt an sich selbst.

Und zum Abschluss noch:
Egal wie scheiße es euch grade geht. Egal wie schrecklich, furchtbar und erdrückend es aussieht. Es wird besser. Irgendwann wird es besser. Sucht euch Hilfe, glaubt an euch selbst und dann wird das!

Selbstmord ist nie die Lösung!

Namaste!


[Rezi] The Lions Courtship

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von Annelie Wendeberg
176 S.
2.98€
über Amazon/Barnes&Nobel/Itunes




Inhalt:
London, 1885. Anna Kronberg hides in the city’s most notorious slum, offering medical treatment to prostitutes, beggars, and criminals of all kinds. None of her neighbours knows her true identity and she makes sure it stays that way. When the Irish thief Garret O’Hare breaks into her home in the dead of the night, bleeding profusely from a gunshot wound and collapsing on her bed, her life begins to take a deadly turn.

 Meinung:
 Nach ein paar Ausflügen in die doch eher nette Welt der YA-Literatur hat es mich mal wieder gepackt.
Ich wollte etwas lesen was dunkel, dreckig und brutal ist.
Annelie Wendebergs "the lions courtship" kommt mit folgender Warnung zu euch Lesern:

This book is not for the faint-hearted. Explicit language, explicit medical scenes, violence, poverty, and prostitution are depicted without prettifying

Und ich dachte nur: Okaaaaaaaaay. Danke für die Warnung, aber ich bin ja schon groß. Ich hab Tim Willocks und Bernhard Cornwell weggesteckt, was soll da schon passieren?

Jetzt so im Nachhinein denke ich: heiliger Bimbam. War das ein wilder Ritt. Also die Zeile "not for the faint-hearted" sollte man als Leser zweimal unterstreichen. Annelie Wendeberg ist wirklich tough und genauso schreibt sie auch. 
Ihr wollt Armut mit Zuckerguss ... nicht mit ihr! Da watest du knietief durch Scheiße, Pisse, Dreck und Sperma. Das ist eine Portion London Eastend mit allem.
 Ich wiederhole mich zwar, aber ... heiliger Bimbam. 
Aber wem mache ich hier was vor: Ich steh total drauf. Sowas macht mich glücklich, das klingt vielleicht komisch, aber mir ist historisch korrektes Elend zehn mal lieber als dieser whitewashed Histomurks, wo man schon im MA Freiheit/Gleichheit und Brüderlichkeit predigt ;)

Als Beispielwarnung: Wenn ihr, so wie ich, Unterleibskrämpfe bekommt, wenn im Buch eine Abtreibung (ohne Narkose) bildlich beschrieben wird ... dann solltet ihr vielleicht doch lieber was anderes, netteres lesen. Und dieses tolle Buch verpassen.

Das Buch

 The Lions Courthsip ist das Prequel zu "The Devils Grin" in deutsch Teufelsgrinsen. 

Jeder der den ersten Band der Kronberg Crimes gelesen hat, kennt auch Garett.
Antwort aller Ladys: "Oh ja wir kennen Garett. Harr harr" (Ihr könnt das ruhig zugeben, ich war auch ganz wuschig wegen ihm)

Was mich dazu gebracht hat das Prequel zu kaufen war dieser Satz: " bleeding profusely from a gunshot wound and collapsing on her bed"  hey heiße Iren die blutend auf den Betten von Frauen mit Doppelleben zusammenbrechen? Her damit!

Es geht im Grund darum, wie Garett und Anna sich kennengelernt haben. Aber Annelie Wendeberg wäre nicht Annelie Wendeberg, wenn sie nicht noch einen Plot voller Leichen, Nutten, Dreck, Doktorspiele und dergleichen im Petto hätte. 

Was ich so unsagbar genial und unschlagbar finde ist dieser krasse Unterschied. Am Anfang der Seite haut dir die Autorin noch die krasse Armut und den Schmutz des Londoner Eastends in die Fresse. Nur um drei Zeilen später dein Herz wie ein Marshmellow über dem Feuer schmelzen zu lassen. 

Wenn es um Gefühle wie Liebe und Zuneigung geht macht die Frau mich fertig. Ich könnte immer in das Buch reinkollabieren. Ich könnt kollabieren und heulen und mich auf dem Boden herumrollen, einfach, weil sie es auf der einen Seite schafft dieses Bedürfnis nach dem perfekten Histo zu befriedigen, auf der anderen Seite aber auch meinen weichen, zarten Marshmellowkern berührt. 




Im Großen und Ganzen hab ich eigentlich nur ein paar winzige Kleinigkeiten an dem Buch auszusetzen. Zum einen ist Anna einfach eine von den Figuren, die viel zu gut und nett ist. Normalerweise ist das wie Gift für einen Plot, zumindest für mich. Aber die Autorin gleicht es eben mit dieser Schonungslosigkeit irgendwie wieder aus. 

Fazit:

Ihr mögt Histos die euch mitnehmen und euch voll und ganz in die Zeit eintauchen lassen? Starke Frauen die nicht nur oberflächlich stark sind, sondern es wirklich faustdick hinter den Ohren haben? Ihr mögt das Milleu von Dieben und Prostituierten, von Straßenkindern und Mördern?

Na dann ... könnt ihr mit den Büchern von Annelie Wendeberg nichts falsch machen. 

5/5 Sternen

LESEN!






[Rezi] Der Satan von Bermondsey

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Der Satan von Bermondsey
Raimon Weber
49 S. 
0.99 €

Inhalt: 

Akte 3 – Wir schreiben das Jahr 1909. Im Londoner Stadtteil Bermondsey leben die Menschen unter widrigsten Umständen. Armut, Krankheit und schlimme Verbrechen gehören zum Alltag.
Im dritten Fall der fesselnden Serie „Die geheimen Akten des Sir Arthur Conan Doyle“ trifft der scharfsinnige Schriftsteller auf einen traumatisierten Waisenjungen, der steif und fest behauptet, um ein Haar dem Tod in einer dunklen Höhle entkommen zu sein. Sein Körper weist merkwürdige Einstiche auf.
Man munkelt, ein gehörntes Wesen – der Satan von Bermondsey – treibe sein furchtbares Unwesen in den nächtlichen Gassen. Ob der Junge beinahe sein Opfer geworden wäre?
Sir Arthur Conan Doyle ist einem Geheimnis auf der Spur, das sein ganzes Leben verändern wird. 

Meinung: 
Leider kann ich, außer bei Amazon, nirgends ein Bild von dem Cover finden, dass  ich verwenden könnte. Schade eigentlich, denn das Cover ist einer der, leider wenigen Pluspunkte an dieser Novelle. 
Ich wurde auf das Buch von Raimon  Weber aufmerksam, weil es für ein paar Tage gratis und damit an der Spitze der "Kostenlos"-Charts war. Das Cover ist, wie gesagt, wirklich sehr schön und sehr professionell gestaltet. Und ich war, und das gebe ich zu, hin und weg. Eine Novellenserie, die in London spielt und Arthur Conan Doyle zum Protagonisten hat. Wahnsinn. Ich dachte wirklich, dass der Satan von Bermondsey vielleicht der Anfang einer neuen Sucht für mich werden könnte. Obwohl, und auch das will ich ehrlich sagen, ich mich schon gefragt habe, wie ein Autor es schaffen will, auf gerade mal 50 Seiten ein solches Rätsel zu lösen. 

Ich machte mich also mit großer Euphorie ans Lesen und der Prolog war wirklich gut gemacht. Darin werden wir erst einmal aufgeklärt, dass der Nachlassverwalter in einer Gartenlaube die geheimen Unterlagen und Aufzeichnungen von Arthur Conan Doyle, dem geistigen Vater von Sherlock Holmes, entdeckt und nun beschlossen hat, sie der Öffentlichkeit zu präsentieren. Vom Plot er, war es also fast so angelegt, wie die Augen der Heather Grace. 

Als nächstes springen wir ins Jahr 1909 und da fingen für mich die Probleme an. Was jetzt folgt, ist meine subjektive Meinung. Aber ich kann ein Buch einfach nur nach dem werten, was es mir gegeben hat. Und der Satan von Bermondsey war einfach humpf ... es war nicht so, dass ich den Plot per se nicht mochte, obwohl er mich etwas an from Hell erinnert hat. Oder das Herr Weber jetzt so gar nicht schreiben kann, aber den Text zu lesen und Sir Doyles Erzählstimme zu lauschen während sie herumschwadroniert, empfand ich als schrecklich enervierend.

Ich will hier kurz erleutern warum. 
Der Protagonist ist Arthur Conan Doyle, ein Gentleman des ausgehenden 19. Jahrhunderts und er wandert durch ein Armenviertel, einen Slum, ein Drecksloch. Und während er das tut, muss ich mir als Leser ein Füllhorn von wertenden Adjektiven und Beschreibungen anhören, die mir empathiheischend vor Augen führen sollen, wie furchtbar und grässlich und ach Gott ach Gott, das nicht alles war. Und es tut mir leid, aber so etwas nervt mich beim Lesen dann doch zusehends. 

Der Satan von Bermondsey ist einfach das Konterbeispiel zu the Lions Courtship. Was bei Annelie Wendeberg super funktioniert (Armut ohne erhobenen Zeigefinger und Zuckerguss darzustellen) gerät hier zu etwas, dass mich beim lesen mit den Augen rollen lässt. Der Autor spart nicht mit praktischen Beispielen z.B. erklärt er uns, warum die armen Slumkinder keiner Schuhe haben, kann es sich dann aber nicht verkneifen, den Ich-Erzähler gleich mal wieder werten zu lassen und ja, ich mag das nicht. 

Ich weiß, dass klingt jetzt nach in den Krümeln Sucherei und manch einer wird sagen: Aber deswegen kann man ein Buch nicht schlecht finden. 

Auf der anderen Seite muss ich aber sagen: Wenn einem der Erzähler einer Geschichte nicht zusagt, was bleibt dann noch? Wenn der Autor eine Figur wählt, die durch die Geschichte führt und die Figur ist dem Leser (also mir) einfach ... ich will nicht sagen unsymphatisch, aber Doyles Art kam einfach nicht gut bei mir an, was bleibt mir dann noch von dem Buch?
Die Story? Die ist zu kurz, um wirklich mitzureisen. Sie ist nicht übel, aber es bleibt keine Entfaltungszeit, dafür spielt öfter mal Freund Zufall eine große Rolle. 
Die Beschreibungen? Die sind mir durch "Wertungen" einfach zu verzerrt. Ich kann mir einen Slum nicht druch die Augen eines Gentlemans ansehen, das bringt mir persönlich nichts. 

Die Sprache? Wie ich schon sagte, ich spreche Herrn Weber jetzt sein Talent nicht grundsätzlich ab. Nur mit dieser Novelle konnte er mich nicht überzeugen.
Nach der Lektüre von der Satan von Bermondsey verspüre ich keine große Lust mir die anderen Bände auch noch zu besorgen. 
Wirklich schade, ich hatte so auf eine historische Novellenreihe gehofft. 
2/5 Sternen

[Rezi] Pain of Today

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von Bianca Iosivoni
250 S. 
Serie: Promises of Forever #2
2.99€

Inhalt:

Für Bree Thompson ist die Liebe nur ein Spiel. Gefühle werden überbewertet, erst recht jene, die sie seit Jahren für Jared, den Ex ihrer besten Freundin Violet, hegt. Dass sie gerade mit ihm im Bett landet, darf niemand erfahren – ganz besonders nicht Violet.

Dumm nur, dass Bree am nächsten Morgen ausgerechnet dem unnahbaren Sportler Robert Lance in die Arme läuft und er so von ihrem Geheimnis erfährt. Schon bei ihrer ersten Begegnung ließ er sie eiskalt abblitzen und hat sich seither nie von ihrem Charme betören lassen. Als sich ihre Wege dann auch noch ständig kreuzen, steigt die Abneigung – und die Anziehung. Doch während Bree den Funken zwischen ihnen nachgeben will, weist Rob sie weiterhin ab.

Was aber wäre die Liebe für ein Spiel, wenn man allzu schnell aufgeben würde?

Meinung:

Ich bin nicht der große Contemporaryleser. Der Hype ist so ein bisschen an mir vorbei geschwappt und seien wir ehrlich, es ist doch immer die selbe Herzschmerzgeschichte mit viel Drama und Happy End. Und genau das macht die Bücher zur perfekten Sommerlektüre. 

Bianca Iosivoni konnte mich ja schon mit Lines of Yesterday überzeugen und hat jetzt mit Pain of Today nachgelegt. Wer Bd. 1 noch nicht gelesen hat, sollte das natürlich sofort nachholen, aber kann theoretisch auch gleich mit Pain starten, weil die Bände in sich abgeschlossen sind.

Wir kehren zurück an dieses College in Montana und diesmal dreht sich alles um Bree. Die kennen wir Leser schon als quirlige Freundin von Violet aus Bd. 1. 
Bree ist ... ein ganz anderer Typ, als Vi. 
Sie landet schnell mit jedem süßen Typen im Bett und Liebe kommt für sie nicht in die Tüte. Alles ändert sich, als sie immer wieder mit Rob Lance zusammenstößt. Auch Rob kennen wir Leserinnen bereits, als Captain des Leichtathletikteams. 
Mit Rob ist plötzlich alles anders. Bree ist bereit es mit ihm zu versuchen ... und beißt auf Granit. Robert Lance ist der Schoko-Nuss-Keks an dem sich die, nach Süßigkeiten verrückte, Bree fast die Zähne ausbeißt. Aber Bree Thompson wäre nicht Bree Thompson, wenn sie so schnell aufgeben würde. 

Wie schon Lines besticht auch Pain of Today durch liebevoll, verrückte Hauptakteure. Während Vi jeden Disneyfilm aus dem FF zitieren könnte, frönt Bree ihrer diabetisfördernden Schokoladen/Süßkram/Zucker-Leidenschaft. 
Ich konnte Vi viel abgewinnen, weil auch ich vernarrt in Disneyfilme bin, und auch Brees Suchtverhalten kenne ich aus persönlicher Erfahrung. 
Der Schreibstil der Autorin ist wieder locker und lustig, auch wenn es mir hier und da ein paar mal "verdammter Bastard" zuviel war. Der Arme Rob, hat das wirklich nicht verdient ... doch schon ... ein bisschen. ;)

Ich gebe dem Buch insgesamt 4,5 von 5 Sternen. Leider hat es diesmal nicht zur vollen Punktzahl gereicht. Es sind wirklich nur minimale ja ...  nicht Kritikpunkte ... sondern Wünsche. 

Pain of Today ist ja schon länger ausgefallen, als Lines und ich hätte mir persönlich ein paar Sachen einfach noch ausführlicher gewünscht. Allen voran den Konflikt zwischen Bree und ihren Eltern und im speziellen die Sache mit ihrem Vater.  Das alles wird im Text nur kurz angerissen. Natürlich kann ich das Problem in seiner Gesamtheit überblicken, aber meine innere Dramaqueen, wollte es einfach noch ausführlicher. Genauso wie die Sache mit Robs Exfreundin, die erst im letzten Drittel, vor dem dramatischen Finale in Erscheinung tritt. 

Aber wie gesagt, es sind nur minimale, rein subjektive Kleinigkeiten. 

Fazit:

Pain of Today ist ein wunderbares Contemporary-Romance Buch, mit symphatischen Charakteren, voller Witz, Liebe, Drama und ganz viel Schokolade!

Für Fans der Reihe ist es ebenso geeignet wie für Neueinsteiger und keiner sollte sich die romantischen Stunden in Montana entgehen lassen. 

4,5/5 Sternen
Lesen und verlieben 

[Rezi] der Klang der Lüge

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http://www.dtv.de/special/liv_winterberg_der_klang_der_luege/1923/

von Liv Winterberg
DTV-Verlag
ISBN: 3423260181
401 S. 
14.99€

Inhalt:
  Sériol, 1308. Als die junge Alissende abgezehrt und verwahrlost das idyllische Pyrenäendorf erreicht, wird sie freundlich aufgenommen und erhält eine Anstellung als Magd. Dass ihre neuen Herren Katharer sind, wie viele andere Bewohner des Dorfes, bemerkt sie erst im Lauf der Zeit. Doch Glaubensfragen sind Alissende ohnehin gleichgültig, ein voller Bauch ist ihr wichtiger. Ihr Glück scheint vollkommen, als sie den Schäfer Simon kennenlernt und sich in ihn verliebt. Von seinem Sitz in Pamiers aus blickt Bischof Durand voll christlicher Sorge und Missfallen auf Sériol. Spione haben ihm zugetragen, dass dort eine »ketzerische« Ordination stattgefunden habe. Fest entschlossen, das Dorf von denen, die vom wahren Glauben abgefallen sind, zu säubern, lässt er alle Verdächtigen festnehmen. Zurück bleiben die Kinder und Alissende, die sich nun nicht mehr heraushalten kann und will … 

Meinung

 
Mit der Klang der lüge wollte Liv Winterberg uns in die Welt der Katharer und der innerchristlichen Religionskonflikte entführen.
Herausgekommen ist ein eher süß-saueres feel-good Buch, das mich so gar nicht fesseln konnte.

Fehlende Karten:

Das Buch wartet mit einem wunderbaren, sehr edlen Cover auf. Der Titel erhöht dargestellt, es gib in der Innenseite kleine Umschläge auf denen eine genauere Inhaltsbeschreibung, sowie im hinteren Teil ein Bild der Autorin gedruckt ist.

Außerdem ein überaus ausführliches Personenverzeichnis am Anfang und ein Glossar der Fachbegriffe am Ende des Buches.

Was allerdings fehlt ist eine Karte der Umgebung. Die Personen des Buches wandern, laufen von Sériol nach Prades und zurück, aber ich hatte immer Probleme damit die Abstände und die Region als Ganzes bildlich vor Augen zu haben. Ich benutze selten Kartenwerk bei Büchern, aber hier ist es ganz klar ein Manko, dass keine Karte vorhanden ist.

Das größte Problem: Situation vs. Story ... welche Story?

Das Buch ist knappe 400 Seiten stark. Und jetzt, nach dem Beenden bleibt bei mir das Gefühl zurück, dass 300 dieser 400 Seiten Geplänkel waren.
Das größte Prolem für mich war, dass das komplette Buch nur eine Situation und keine Geschichte war.

Die Situation ist: Protagonistin landet in einem Ketzerdorf, dass von einem Bischhof bedroht wird und muss damit klar kommen.

400 Seiten und 3/4 davon waren Alltagsleben im Dorf. Alltagsproblemchen der Dorfbewohner. Querelen untereinander. Ein bisschen Herz-Schmerz-Schmusi-Busi und Huckelberry-Fin-Kinder-Abenteuer.

Seiten um Seiten und Kapitel um Kapitel verbringt der Leser damit Schafe zu scheren, Wäsche zu waschen, Brot zu backen, Holz zu hacken, Schnecken zu sammeln, Lavendel zu ernten, Kinder zu versorgen und so weiter, ohne das nennenswert viel passieren würde. Gewürzt wird das alles durch den obligatorischen rattenscharfen Landpfarrer, der seine Schäfchen gern mal "im Stehen" nimmt. Eifersüchteleien, Animositäten der Dorfbewohner untereinander, Gossip, ein bisschen Rumfummeln in der Schäferhütte und einer Prota deren einzig nennenswertes Talent ihr nie enden wollender Appetit ist. (sic.)

Im letzten 1/4 geht es dann um dei Katharer. Und um den Bischof, der einen echt sinistren Plan hat. Wobei der Herr Bischof ist eher die light Version eines Histo-Bösewichts.

Über weite Strecken plätschert die Handlung dahin. Wenn dann wirklich mal etwas passiert, wie Verhaftung, oder Feuer, ist es meißt schnell wieder vorbei. Ich war so in diesem Alltagstrott der Figuren gefangen, dass ich erst mal ein paar Seiten gebraucht hab, um auf Action umzuschalten und kaum wollte ich die Action genießen, ging es schon wieder um Wölfe und Kinder und Schnecken und Brot und Herzschmerz.

Sagen wir einfach: Vom Plot hatte ich mir etwas anderes erhofft, der Fokus der Autorin deckte sich nicht mit meinen Erwartungen.

Alle total nett und Kinder als POVs?

Mein persönliches Histo-Horror-Szenario ist, wenn alle total auf verständnisvoll und führsorglich machen. Und der Klang der Lüge schlägt genau in diese Kerbe.
Die Autorin hateine Atmosphäre geschaffen, in der ich als Leser wieder diese herzensguten, netten, gastfreundlichen, verständnissvollen, lieben Charaktere vorgesetzt bekomme, die ich doch jetzt bitte einfach gernhaben muss ...

Das fängt an bei Rixende. Der perfekten Omi, wie sie jeder gern häte. Die sich um alles und jeden kümmert und immer ein offenes Ohr hat. Super kochen kann. Altklug ist. Immer über die Herzensangelegenheiten aller weiß und jeden unter ihre Fittiche nimmt.

Wir haben Paul und Naudy und die ganze andere Rasselbande, die uns als POVs echt einheizen sollen, und zeigen, wie neunmalklug und altgescheit die Kids aus Sériol sind. Und wie toll sie alles auf dem Kasten haben.

Alissende, die endlich ihern schützenden Hafen und die Liebe ihres Lebens findet. Endlich ankommt und über sich hinaus wachsen muss, um ihr Stück vom Glück doch noch abzubekommen. 

Simon der wohl den mitunter tragischen Helden geben sollte. 

Und so weiter und so weiter und so weiter.

Ja das Buch ist auf eine weibliche Leserschaft zugeschnitten und es mag sicher Frauen geben, die diese gezuckerten Figuren brauchen, mir war das einfach mal wieder zu viel des allzuguten. Die FIguren gabem mir nichts. Sie hatten keine Ecken oder Kannten, sie waren wie Automaten und wirkten nicht echt auf mich.

Auch die Entscheidung einen Großteil der Handlung durch Paul und seine Freunde erzählen zu lassen, wollte mir nicht gefallen.

Ich wurde einfach das Gefühl nicht los, dass die Autorin einen Histo extra "für Frauen" schreiben wollte und deswegen eine nette, heimelige kleine Welt geschaffen hat, die nur durch einen bösen Schatten (den sie größtenteils nur punktuell andeutet, bis es eben nicht mehr geht und die Sache eskalieren muss) bedroht wird.

Für mich ist der Klang der Lüge ein Histo light, dessen Figuren mich nicht überzeugt haben, weil sie zu überzeichnet und white-washed sind.

Die Dialoge

Liv Winerberg hat insgesamt einen angenehmen Schreibstil. Manchmal versucht sie ihre doch sehr "nette" kleine Welt durch derbe Fäkalsätze etwas aufzulockern, aber nur weil sich mal wer "Eingeschissen" hat oder es eben nach "Scheiße" riecht, wird das Buch auch nicht authentischer.

Vor allem die Dialoge waren manchmal hart an der Grenze. Oftmals sehr hölzern und voller Infodumps.

Ich meine wer redet denn so (Beispiel nicht wortwörtlich aus dem Buch, aber vom Sinn her genau so)
"Ja dann musst du eben den Bayle fragen, wo dein Mann ist."
"Aber warum? Der Bayle ist doch nur dazu da die Pacht und den Zehnten einzutreiben, woher soll der wissen wo mein Mann ist?"

Ich bin immer noch der Auffassung, dass Fachbegrifflichkeiten sich entweder aus dem Kontext ergeben sollten, oder falls eben nicht der Leser in der Pflicht ist. Wenn es mich interessiert, was denn jetzt ein Bayle genau ist, dann soll ich das Glossar verwenden, interessiert es mich nicht, dann ist es eh egal. Aber solche Dialoge wie oben genannten mag ich nicht.

Und auf diese hölzerne Art werden immer wieder Informationen im Block an den Leser gebracht.
Was noch erschwerend hinzu kommt ist, dass auch in der wörtlichen Rede und den Dialogen das oben erwähnte feel-good ausgelebt wird. Und die handelnden Personen einfach manchmal komplett unhistorisch daherreden.

Fazit:

Der Klang der Lüge ist ein Schmöker. Ein Frauenhisto, der komplett auf das weibliche Publikum ausgerichtet ist.

Mich konnten weder die Figuren, noch die ziemlich dürftige Handlung überzeugen. Der Fokus beschränkt sich zu sehr auf dem (langweiligen) Alltag der Figuren, ihren Alltagsproblemen und Herzangelegenheiten.

Eher etwas für Schmökerfans, die es gern ruhig angehen lassen. Wer auf echtes Religionsdrama hofft könnte hier enttäuscht zurückgelassen werden.

2.5 Sterne, ich runde auf, auf drei ;)

[Rezi] Die Rosenkriege - Sturmvogel

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http://www.randomhouse.de/Taschenbuch/Sturmvogel-Die-Rosenkriege-1-Roman/Conn-Iggulden/e455281.rhd
von Conn Iggulden
Heyne Verlag
ISBN:978-3-453-41796-0
608 S. 
9,99€
Inhalt: 
 England 1437: König Henry VI. ist krank und unfähig zu regieren, das Königshaus gerät ins Wanken. Zudem droht ein Konflikt mit Frankreich, der England in eine Katastrophe reißen könnte. Die Vermählung Henrys mit der französischen Adeligen Margaret von Anjou soll die Macht des Reiches sichern. Doch das Bündnis mit den verhassten Franzosen ruft bei der Bevölkerung Empörung hervor. Richard, Duke von York, nutzt den Hass gegen den König und seine willensstarke Gemahlin zu seinen Zwecken – die Rosenkriege beginnen …

Meinung:
Als große Liebhaberin historischer Romane, habe ich mich auf die Rosenkriege - Sturmvogel wirklich gefreut. 
Diese Epoche, die Zeit der Rosenkriege, habe ich auf meiner historischen Reise bisher irgendwie außen vor gelassen. Nach meinen desaströsen Versuchen den Büchern von Rebecca Gablé etwas abzugewinnen, war Sturmvogel meine zweite Chance. 

Gleich zu Beginn will ich sagen, ich gebe dem Buch 3/5 Sternen. Es war okay, aber nicht sonderlich herausragend.

Bisher war mir der Autor Conn Iggulden kein Begriff, aber auf Goodreads wird er immer in einem Atemzug mit Bernhard Cornwell genannt, den ich überaus schätze. Iggulden schreibt für ein eher männliches Publikum, das Buch ist voll mit teils sehr detailierten Schlachtszenen, Gewalt, Blut und Schmutz. Mir persönlich liegt Erzählweise mehr, als die von Frauen-Histo-Schmökern. Leider verliert sich Mr. Iggulden gern in diesen Beschreibungen, was das Buch manchmal ziemlich langatmig machte. Die genaue Beschreibung von Lebensumständen machen so ein Buch ja erst lebendig, und im Großen und Ganzen bin ich ein Fan von solch bildhaften Schilderungen, allerdings liegt  mein Fokus eher auf den allgemeinen Lebensumständen, und weniger auf dem Militär. 

Eins meiner Probleme mit "Sturmvogel" war, dass der Autor unheimlich viel vorraussetzt. Mr. Iggulden ist Engländer und die Rosenkriege ist Teil der Geschichte seines Landes. Jedes Kind in England weiß bestimmt zehnmal besser, wer die ganzen Leute sind als ich. 
Mein Wissen über dir Rosenkriege verdanke ich 200 Seiten Rebecca Gablé, der Serie "White Queen" auf Sixx und ungefähr 20 Wikipediaartikeln die ich mir durchlesen musste, um zumindest rudimentär durchzublicken. 
(Nein, wir hatten das nie in der Schule. Wir haben das komplette Mittelalter, die Renaissance und frühe Neuzeit übersprungen um ganze 4 Jahre das 3.Reich "durchzunehmen")

Wie dem auch sei, es gibt am Anfang Karten und Stammbäume, aber alle heißen William und Richard und Edward und Henry. Ich musste mich, wie gesagt, erst mal "einlesen" um zumindest die ich nenns mal "Hauptkonflikte" und das "Hauptproblem" zu verstehen.

Die Figuren:

Mr. Iggulden fährt in Sturmvogel groß auf. Wir haben ein ganzes Füllhorn an Figuren. Ich muss sagen, ich habe nichts gegen mehrere Erzählstränge, aber ich habe die Erfahrung gemacht, dass man immer seine "Lieblinge" hat und dann gibt es auch POVs die einem langweilen. 

In Sturmvogel mochte ich die Passagen von Magaret von Anjou, ihre Entwicklung war phänomenal und ich hätte gern mehr von ihr gehabt. Auch der Spion des Königs (wenn auch eine fiktive Figur) konnte bei mir Punkten. Vielleicht kam es auch daher, dass ich sie von Anfang an "kannte". Nach fast 200 Seiten wird dann die Figur des Jack Cade eingeführt. Ich gebe zu, ich wusste nicht, dass auch diese historisch ist (man kann ja auch nicht jede historische Person kennen) und ich fing an mich zu langweilen. 

Die Passagen von Jack Cade oder dem Bogenschützen Thomas Woodchurch waren ein harter Kampf für mich. Nicht, weil sie schlecht geschrieben waren, oder ganz und gar unwichtig für die Geschichte gewesen wären, sondern weil sie mich einfach weniger interessiert haben. Rein subjektiv gesprochen. Sobald diese zwei Herren die Erzähler waren, hatte ich nach zwanzig Seiten genug und musste das Buch erst mal wieder zur Seite legen. Jack und Thomas haben einfach nicht gezündet bei mir, leider wird ein Großteil der Geschichte von ihnen bestritten und ich hab ewig an dem Buch herumgelesen und mich mehr oder weniger durchgekämpft.

Insgesamt:

Ich glaube Conn Iggulden wollte hier den großen Wurf landen. Die Rosenkriege polarisieren geschichtsbegeisterte Leser schon immer, wie sich am großen Erfolg von Philippa Gregory und Rebecca Gablé ablesen messen lässt.

Die Geschichte bietet alles, was das Herz begehrt. Schlachten. Intriegen. Liebe. Verzweiflung. Einen durchtriebenen Graf. Einen schwachen König. Ein Land am Abgrund. Aber irgendwie ist auch diesmal der Funke bei mir nicht übergesprungen. Im Kern war alles da, aber ich konnte mich nur wenig dafür begeistern, woran das jetzt genau lag, kann ich nicht sagen.

Zum Abschluss will ich noch sagen, ich hab keine Ahnung warum das Buch Sturmvogel (in engl. Stormbird) heißt. Die zitierte Passage auf dem Buchrücken ist im Buch ziemlich unwichtig.

Ich vergebe
3/5 Sternen
für einen ordendlichen Histo, von dem ich mir aber mehr vesprochen hatte.


[Rezi] Ihr ergebener Jack the Ripper

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http://www.amazon.de/gp/product/B00KCXJZEM/ref%3Doh_d__o00_details_o00__i00?ie=UTF8&psc=1
 von Tanya R. Herig
290 S.
3,99€


Lange habe ich mit mir gerungen und mich gefragt, gibst du dem Buch 2 oder 3 Sterne. Ich hätte wirklich gerne mehr vergeben, aber ich muss ehrlich zu mir selbst und zu dem Buch sein. Mehr als zwei Sterne waren nicht drin, dafür waren es einfach zu viele Defizite.

Da ich nur ungern grundlos ** gebe enthält diese Rezi Teile des Inhalts und ist nicht spoilerfrei

Die Geschichte:

Ein Großteil der Geschichte ist eine Art langer Brief/innerer Monolog der Protagonistin Kate an ihre Tochter Edith. Es ist kein Tagebuchstil, weil es keine Daten/Tage gibt, Kate erzählt ihre Geschichte Jahre nach den brutalen Rippermorden.

Kate kommt vom Land in die große Stadt und schlüpft bei ihrer Cousine unter. Diese verdingt sich als Straßenverkäuferin/Teilzeitprostituirte auf den Straßen Whitechapels.
Die Rippermorde passieren und Kate packt die Neugierde.

Das Problem:

Jack the Ripper ist eine Steilvorlage. Er bietet unendlich viel Interpretationsspielraum.

Wir haben London, die viktorianische Zeit, eins der größten Mysterien der Kriminalgeschichte und eine junge Frau. Da kann man doch wirklich was drauß machen. Oder?

Leider gelingt es der Autorin nicht mich zu überzeugen. Kate ist nicht die Hobbydedektivin, die ich erwartet hatte. Sie recherchiert nicht und wenn sie es mal versucht sind ihre Versuche unfassbar diletantisch, dass man ganz Kapitel einfach komplett streichen könnte, ohne dass es für die Geschichte einen Unterschied machen würde z.B. der Besuch im Working House, oder die Episode beim Fleischer.

Für mich war Kates einzige Motiv Sensationsgier. Sie wollte sich mal so richtig dran aufgeilen und war neugierig. Ihre Rolle ist zu 99,5% passiv. Sie recherchiert nicht aktiv, sondern rennt passiv dem Ripper hinterher, was auf die Dauer betrachtet einfach nur frustrierend für mich als Leserin war.

Die Visionen:

Erschwerend kommt hinzu, dass Kate immer mal wieder Visionen von den Morden des Rippers hat. Ich bin ehrlich. Solche Plotteile in historischen Romanen sind mir einfach zu wieder. (Das mochte ich schon bei Sabine Eberts Hebammen-Büchern nicht und werde es auch nicht mögen) Kate sieht die Morde durch die Augen des Rippers. Das große WARUM, also ob diese Visionen auf einer übersinnlichen Fähigkeit, einer Art-Shining-Beziehung oder auf der Gabe der totalen Empathie (vgl. Hannibal) fußen, wird am Ende (wie vieles andere auch) nicht aufgeklärt. Was wieder ein großer Frustherd für mich war.

Die Problemprotagonistin:

Mein allergrößtes Problem, neben der stagnierenden Handlung, war Kate selbst.

Um es kurz zu machen: ich konnte sie nicht ausstehen.

Sie ist egoistisch, ich-bezogen, leichtsinnig, unbesonnen, hochnäsig, öfter mal mehr als schwer von Begriff, faul,  sensationsgeil und allen voran verflucht undankbar.

Nach fast 300 Seiten kann ich keine einzige positive Eigenschaft, und nicht einen liebenswerten Wesenzug an ihr entdecken.

>> Sie kriecht unangekündigt bei ihrer Cousine unter und hat nix besseres zu tun, als sie gleich mal ob ihrer Lebensweise zu verurteilen. "WAS du prostituirst dich ... shame on you"

>>Anstatt zu arbeiten verbringt sie lieber ihre Tage damit in Bars rumzuhocken, zu Anhörungen im Ripperfall zu gehen, sich ihren "Recherchen" zu widmen oder zu tagträumen. Liegt dabei ihrer Cousine auf der Tasche, wohnt mietfrei, profitiert von deren Verdienst und zwingt sie (als Extraesser) indirekt noch mehr zu Prostitution, die sie dann im Umkehrschluss wieder verurteilt ... aaaaaaaaaaaaaaaarghhh!

>>Draußen geht der Ripper um. Aber Kate rennt trotzdem Mitten in der Nacht durch Whitechapel, einfach weil ihr mal danach ist.  Und bekommt so zufällig den nächsten Mord mit. aaaaaaaaaaaaaaarghhh!

Gevatter Zufall:

Ein weiterer großer Minuspunkt sind die vielen Zufälle.
Fast alles baut auf Zufällen auf.

Kate rennt zufällig genau dahin, wo zufällig der nächste Mord passiert. Dann zieht sie bei ihrer Cousine aus und praktischer/zufälliger Weise stirbt genau an dem Tag die Mutter von ihrem Lover, und die Zwei können zusammenziehen. Aber sie haben kein Geld, zum Glück hält zufällig ein  komplett Fremder und schenkt Kate zufällig und aus heiterem Himmel eine große Summe Geld.

Am Anfang das Buches habe ich nichts gegen Zufälle, aber hier häufen sie sich, bis zum Ende hin, was wieder unfassbar frustrierend war. Viele der Zufälle waren einfach Deus-ex-Machina Lösungen der Autorin.

Schreibstil:

Der Schreibstil der Autorin war zu Anfang okay. Nicht überragend, aber lesbar.

Kate ist die Ich-Erzählerin und ihre Schilderungen sind von Anfang an einfach grässlich wertend. Ich mag keine wertenden Adjektive  in Büchern und dieser Armutstourismus im Bezug auf Slums, ist etwas das ich (genau wie Visionen auch) nicht ausstehen kann.

Kate ist eine Person, die von außen in den Mikrokosmos Whitechapel kommt, deshalb sind ihre Schilderungen, ihre Beschreibung und ihre Meinung von oben herab. Dieses Gefälle mag ich nicht, weil es nur Mitleid und entsetztes Kopfschütteln abzielt.

Im Laufe der Handlung, so hatte ich das Gefühl, wurde der Ton  immer flapsiger (Leseprobeneffekt?) und Kates Erzählstimme veränderte sich.

Recherche vs. Infodump:

Ich halte der Autorin zu Gute eine ordentliche Recherche durchgeführt zu haben.

Die Episoden in denen Kate ihre Tochter (und somit uns Leser) über die Rippermorde, die Opfer und den Tathergang aufklärt waren das Beste am ganzen Buch für mich.

Die sehr detailierten Beschreibungen sind auch vom Stil her besser (weil Kate selten wertet und eine annehmbare Erzählstimme hat.)

Dem gegenüber steht, dass diese Abschnitte im Grunde genommen nichts weiter als Infodump und de facto für die eigentliche Kernhandlung vollkommen unerheblich sind. Selbst ihn ihnen findet man noch ein Echo der Sensationsgier von Kate, wenn sie ihrer Tochter fast schon mit chirurgischem Feingefühl jedes noch so grausige Detail vorbetet.

Auch einige Episoden (ich führe mal wieder Kates Besuch im "Workinghouse" an.) waren IMO nur im Text, wegen dem "Flair". Für die Geschichte sind diese 10 Seiten absolut unerheblich, aber wir haben mal ein Workinghouse von Innen "gesehen" und über die Zustände den Kopf geschüttelt. ;)

Fazit:

Unterm strich betrachtet ist "ihr ergebener Jack the Ripper" genau so frustrierend wie die Rippermorde selbst.

Eine Geschichte einer passiven Heldin für die ich keine Empathie aufbauen konnte. Eine Geschichte gespickt von Zufällen und Wendungen und zu vielen Fragen die am Ende offen bleiben.

Ihr ergebener Jack the Ripper hat mich frustriert zurück gelassen und ich kann einfach nicht mehr als ** geben.

Schade
:(

[Rezi] Vienna Blood

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http://www.randomhouse.co.uk/editions/vienna-blood/9781409065944
von Frank Tallis
476 S. 
ISBN: 0099471329
Arrow Publishing House
Liebermann Papers #2
10.40€
 
Inhalt:
 In the grip of a Siberian winter in 1902, a serial killer in Vienna embarks upon a bizarre campaign of murder. Vicious mutilation, a penchant for arcane symbols, and a seemingly random choice of victim are his most distinctive peculiarities. Detective Inspector Oskar Rheinhardt summons a young disciple of Freud - his friend Dr. Max Liebermann - to assist him with the case.

The investigation draws them into the sphere of Vienna's secret societies - a murky underworld of German literary scholars, race theorists, and scientists inspired by the new evolutionary theories coming out of England. At first, the killer's mind seems impenetrable - his behaviour and cryptic clues impervious to psychoanalytic interpretation; however, gradually, it becomes apparent that an extraordinary and shocking rationale underlies his actions ...

Against this backdrop of mystery and terror, Liebermann struggles with his own demons. The treatment of a patient suffering from paranoia erotica and his own fascination with the enigmatic Englishwoman Amelia Lydgate raise doubts concerning the propriety of his imminent marriage. To resolve the dilemma, he must entertain the unthinkable - risking disgrace and accusations of cowardice.
 
Meinung:
 
 
Die Liebermann Papers von Frank Tallis sind für mich etwas ganz besonderes. Ich lese viele Histos und ich liebe männliche Protagonisten. Normalerweise endet diese Kombination immer auf Schlachtfeldern des Mittelalters oder in der Gosse mit Schmutz, Blut & Gewalt.

Frank Tallis Bücher bilden einen wunderbaren Konterpunkt und ich kann es glaub ich nur schwer in Worte fassen, was mir diese Bücher geben.

Inhalt:

Vienna Blood ist der zweite Teil der Liebermann Papers (Bd. 1 Mortal Mischief hatte ich vor ein paar Jahren gelesen und drei weitere Bände warten noch darauf gelesen zu werden)

Wien 1902.
Dr. Max Liebermann ist Psychiater, ein guter Vertrauter von Doktor Freud (ja DER Doktor Freud) und er hilft seinem Freund Inspektor Reinhardt des Öfteren dabei skurile Mordfälle aufzuklären.

In Vienna Blood geht es um eine Mordserie die Wien im Winter 1902 heimsucht. Es geht um Mozart, Wagner, den aufkeimenden Nazionalsozialismus, Geheimlogen und das Militär. Frank Tallis mixt das alles zu einem wundervollen, dichten, gebündelten, intelligenten Plot, der zwar die Straßen Wiens mit Leichen pflastert, auf der anderen Seite eher auf die klassische Deduktion, als auf große Actionszenen setzt.

Charaktere:

Das Buch lebt durch seine Charaktere.
Frank Tallis schafft es irgendwie (und glaubt mir, ich hab keine Ahnung wie zum Teufel er das macht) dass seine Figuren so unfassbar echt, lebensnah und detailiert ausfallen, dass ich einfach nicht genug davon bekommen kann.

Max Liebermann ist toll. Er ist so ein introvertierter, intelligenter, heißer, guterzogener Typ, dass ich aus dem Fangirlen gar nicht mehr heraus komme.
Max ist so sophisticated und der Kampf den er in diesem Band gegen sich selbst austrägt ist so unfassbar amüsant,  ich bin praktisch in das Buch reinkolabiert (Es geht ziemlich viel um Sex. Obwohl er sich hier an den alten Vorsatz: Immer Sex meinen, aber nie Sex sagen. Hält)

Ihm gegenüber steht sein Freund Inspektor Oskar Reinhardt, ein eher ein bodenständiger Typ, der etwas mehr mit beiden Beinen im "richtigen Leben" steht.

Ich sag immer, die sind wie die Wiener Ausgabe von Holmes und Watson. Und wenn die zwei sich Mal wieder zu ihren "Singabenden" (ja, die haben Singabende!) treffen, dann ist das Bromance vom Feinsten.

Was das Buch für mich so besonders macht:

Frank Tallis ist einfach ein wundervoller Erzähler.

Wenn ich bedenkte, dass ein Großteil seiner Geschichte durch abstrakte Dinge getragen wird (Essen; Kunst; Musik; Literatur; Philosophie) und ich mich trotzdem keine Sekunde langweile, obwohl die Protagonisten zum 20sten Mal in einem Café sitzen und österreichische Spezialitäten am Fließband verputzen, dann weiß ich, der Autor hat alles richtig gemacht.

Frank Tallis bringt uns Wien. Das ganze Wien. Die Hofburg und den Slum. Jedes Café, jede Villa, jeden Club, jede Sehenswürdigkeit, ohne zu werten, ohne es zu über- oder untertreiben. Wir sind einfach da.

Das beste an dem Buch sind und bleiben die Charaktere, allen voran Max. Ich hab so mitgelitten, bei seinem inneren Kampf. Soll er seine Verlobte Clara heiraten, obwohl er keine tiefen Gefühle für sie hegt, oder soll er seinem unterbewussten Sehnsüchten nachgeben, und sich Miss Lydgate zuwenden, die praktisch seine andere Hälfte ist. Drama deluxe.

Fazit:

Frank Tallis hat mit Vienna Blood einen historischen Krimi von großer Intelligenz geschrieben, der durch seine Figuren getragen wird.

Wer Mozarts Zauberflöte, klassische Musik, Kuchen, Sherlock Holmes und Wien mag, der kann hier nichts, aber auch gar nichts falsch machen.

Wer die Bücher lieber auf Deutsch lesen möchte: Wiener Blut gibt es auch auf Deutsch vom BTB Verlag, ich würde aber raten mit "Die Liebermann Papiere" zu starten. Die Fälle sind zwar abgeschlossen, aber um die Charaktere richtig genießen zu können, sollte man von Anfang an dabei sein. 

[Rezi] HUNTERS - Special Unit: Vergessen

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Von Bianca Iosivoni
Romance Edition
Serie: HUNTERS #1
270 S. 
ISBN:978-3902972170
Preis: 12.99€ (print) ; 5.99€ (ebook)
 
Inhalt:
Gejagt und auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit, trifft Valerie auf den undurchschaubaren wie anziehenden FBI-Agenten Adam Blackbourne. Adam behauptet, dass sie sich schon einmal begegnet sind – und Val ihn angeschossen hat, doch ihr fehlen jegliche Erinnerungen. Als sie einen ihrer Verfolger ohne zu zögern tötet, wird Val klar, dass ihr keine Zeit bleibt und sie sich erinnern muss. Denn jetzt ist nicht nur ihr Leben in Gefahr, sondern auch das von Adam. 
 
Meinung:
 
Nach den vielen Histos in letzter Zeit musste mal wieder etwas anderes her. HUNTERS läuft unter dem Oberbegriff Romnatic Suspence, ein Genre dass rasante Action, tiefe Gefühle und sexy Helden in sich vereint. 
 
Rasant. Actionreich. Heiß. 
Das sind die drei Adjetive die mir sofort zu HUNTERS einfallen. Der Plot startet rasant und es geht actionreich weiter. Die Autorin gönnt ihren Figuren keine Sekunde der Ruhe. Kein Durchatmen. Adam und Val werden sofort in den Strudel der Ereignisse gestoßen und das zieht sich bis zu dem fulminanten Ende so durch. 

Und heiß?
Ja, zwischen Val und Adam geht es natürlich auch heiß her. Ohne jetzt zu weit vorgreifen zu wollen kann ich sagen, dass sowohl Actionfans, als auch die Freunde heißer Romantik hier wirklich auf ihren Kosten kommen. Adam ist ein Brett und Val natürlich auch nicht von schlechten Eltern und in ihren gemeinsamen Szene knistert es gewaltig. 

Fazit:

Es ist immer wieder faszinierend. Bei Büchern bei denen ich etwas zu beanstanden habe, schreibe ich ewig lange Rezis.

Bei Büchern die ich mochte sind sie winzig. 

Alles was ich sagen kann ist, HUNTERS konnte mich überzeugen. Die Charaktere zogen mich in ihren Bann. Der Schreibstil ist flüssig und angehnem. Die Autorin schafft es mich nach San Fransisco und in die Welt der Geheimdienste zu entführen. 

Ich hab das Buch in einem Rutsch durchgelesen und mich nicht eine Sekunde gelangweilt. Man fliegt förmlich durch das Buch. Deshalb meine Bewertung:
 
5/5 Sternen
LESEN!

[Rezi] Der eiserne Sommer

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von Angelika Felenda
Suhrkamp Nova
Komissär Reitmeyer #1
435 S. 
ISBN: 978-3-518-46542-4 
14.95€
 
Inhalt:
 
Juni 1914: Zwei Schüsse fallen in Sarajewo, und die Welt rückt an den Abgrund. Franz Ferdinand, der Thronfolger Österreich-Ungarns, ist tot. Zur gleichen Zeit steht Kommissär Reitmeyer in München vor einer schwierigen Entscheidung. Er hat es satt, die Marionette des Polizeipräsidenten zu sein. Die Leiche eines jungen Mannes führt ihn von den Arbeitervierteln bis in die Villen der Großbürger. Und in das berüchtigte Café Neptun, Vergnügungsort der Offiziere. Der Polizeipräsident drängt ihn, nicht noch tiefer zu schürfen, und gegen das Militär darf er per Gesetz nicht ermitteln. Da macht Reitmeyer eine ungeheuerliche Entdeckung, die nicht nur ihn selbst zum Abschuss freigibt, sondern die das ganze Land in den Untergang stürzen könnte
 
Meinung:
 
100 Jahre nach dem ersten Weltkrieg schießen Titel die im Schicksalsjahr 1914 spielen wie Pilze aus dem Boden 
 
Auch der eiserne Sommer von Angelika Felenda beginnt wenige Tage bevor der Thronfolger von Österreich-Ungarn in Sarajevo erschossen wird. 
 
Worum geht es?
 
Komissär Sebastian Reitmeyer wollte eigentlich Anwalt werden, doch das Schicksal hatte andere Pläne und er ist bei der Müncher Mordkommision gelandet. Als am Isarufer eine Leiche gefunden wird und er seine alte Jugendliebe plötzlich als Ärztin im Leichenschauhaus wiedersieht ist das erst der Beginn einer weitreichenden Affäre. 
 
Die Autorin spinnt einen spannenden Plot der einen Bogen vom Millitär, zum Grobürgertum bis hin zu den homosexuellen Kreisen schlägt. 
Insgesamt ein clever ausgeklügelter Plot, bei dem man zwar immer viel Informationsvorsprung gegenüber dem Kommisär hat, aber sich trotzdem nicht langweilt. 

Die Charaktere

Ein riesen Pluspunkt sind die Charaktere. Wunderbar ausgearbeitete und vielschichtig mit Ecken und Kannten und mit viel münchner Charme. Die Helden und Schurken dieser Geschichte lassen eigentlich keine Wünsche offen. Die einzige mit der ich nicht warm wude, war Charlotte. Das Loveintrest von Reitmeyer konnte bei mir wirklich so gar nicht punkten, dafür war sie mir eine Spur zu eigenbildet.

Ich hätte mir nur, wegen der vielzahl an Personen, ein Dramatis Personae gewünscht, weil ich manchmal etwas durcheinander gekommen bin, aber das ist nur ein kleiner Minuspunkt. 

Atmosphäre und Schreibstil 

Zu beidem kann ich nur sagen: wow wow wow

Ich liebe den Schreibstil der Autorin. Er ist so echt, so voll und lebendig, dass ich sofort nach wenigen Sätzen ins München des Jahres 1914 eintauchen kann. Der eiserne Sommer ist eins der wenigen Bücher, bei denen ich wirklich wenig, bis gar nichts zu bemängeln habe und bei dem ich auf den Schreib- und Erzählstil der Autorin extrem neidisch bin. 

Fast die komplette Handlung wird von männlichem Personal bestritten, wieder ein großer Pluspunkt für mich. 
 
Der einzige kleine Minuspunkt war der Schluss, der leider etwas zu schnell und fast problemlos über die Bühne ging. 

Fazit:

Der eiserne Sommer ist ein überaus gelungener, atmosphärischer Kriminalroman, der so gut wie keine Wünsch offen lässt. 

5/5 Sternen 
klare Empfehlung

 
 
 

[Rezi] das Seelenhaus

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http://www.droemer-knaur.de/buch/7895221/das-seelenhaus
von Hannah Kent
Droemer-Knaur
384 S. 
ISBN:  978-3-426-19978-7
19.99€
 
Inhalt:
 
"Sie sagen, ich soll sterben. Sie sagen, ich hätte Männern den Atem gestohlen und jetzt müssten sie mir den meinen stehlen."

Island 1828. Agnes ist eine selbstbewusste und verschlossene Frau. Sie wird als hart ­arbeitende Magd respektiert, was sie denkt und fühlt, behält sie für sich. Als sie des Mordes an zwei Männern angeklagt wird, ist sie allein. Die Zeit bis zur Hinrichtung soll sie auf dem Hof eines Beamten verbringen. Die Familie ist außer sich, eine Mörderin beherbergen zu müssen – bis Agnes Stück um Stück die Geschichte ihres Lebens preisgibt.

Die Tat war grausam: zwei Männer erschlagen, erstochen und verbrannt. Die angeblichen Täter, neben Agnes Magnúsdóttir ein junges Paar, werden zum Tode verurteilt. Vor allem an Agnes will der zuständige Landrat ein Exempel statuieren.
Scheinbar ungerührt nimmt Agnes das Urteil hin, ebenso wie die Ablehnung der Familie. Erleichtert, dem Kerker entkommen zu sein, kann sie bei der Arbeit manchmal ihr Schicksal vergessen. Vieles hier ist ihr vertraut: die schroffe Landschaft, die ärmliche Torfbehausung, der harsche Ton der Hausherrin. Ihr ganzes Leben war davon bestimmt – bis sie einen Mann kennenlernte und sich nach langer Zeit erlaubte, sich ihre Sehnsucht nach Liebe und Zugehörig­keit einzugestehen. Der Schmerz über seinen Tod, der ihr nun angelastet wird, überlagert alles, auch die Angst vor dem eigenen Tod. Schließlich vertraut sich Agnes einem jungen Vikar an, der sie auf den Weg der Reue und Buße führen soll. Während der langen Gespräche, die die ganze Familie mithört, ist es vor allem
Margrét, die Hausherrin, die ahnt, dass die offizielle Wahrheit über Agnes vielleicht falsch sein könnte.
 
 
Meinung:

Seit letztes Jahr schlägt Goodreads mir dieses Buch vor. 
Seit letztes Jahr ignoriere ich es, weil ich Burial Rites, so der Titel des Originals, mir auf englisch dann doch zu ein zäher Brocken gewesen wäre. 

Jetzt gibt es das Buch auf Deutsch, ich habe es an zwei Tagen gelesen, hab geheult wie ein Schlosshund und bin immer noch total fix und fertig. 

Fangen wir mit dem Schreibstil an. WAHNSINN. Wirklich. Das Buch ist dicht und atmosphärisch und düster. Das karge Leben im Island des 19. Jahrhunderts wird einem eiskalt (im wahrsten Sinne des Wortes) vor Augen geführt. Hannah Kents Schreibstil ist einfach fantastisch. Sie schafft es dich mitzenehmen und tiefe Gefühle zu wecken ohne großes Drama. 

Ich bin ehrlich, diese kein Drama-Sache, war mir am Ende zu wenig. Nur ein kleiner, eher persönlicher Punkt, ich will es nicht Kritik nennen. Das Buch endet einfach und ich will mehr und das macht mich immer noch ganz kirre. 

Vom Inhalt will ich nicht viel sagen, die Inhaltsbeschreibung reicht vollkommen. Auch zu den Figuren will und kann ich eigentlich nichts sagen. Das Seelenhaus ist ein Gesamtkunstwerk. Etwas das ich nicht auseinanderpflücken und in Teilen bewerten will oder kann. 

Fazit:

Wieder eine kurze 5 Sterne Rezi. Das Seelenhaus ist einfach ein Buch das einem packt und so schnell nicht wieder loslässt und ich finde einfach keine Worte dafür wie ich dieses Buch andes beschreiben soll ausßer: fesselnd, düster und genial einfach. 

5/5 Sternen
lest es!

[Elemente der Schattenwelt] Soul Hunter wo seid ihr?

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Wilkommen zurück ihr lieben Soul Hunter!




Am 2. Oktober erscheint mit Soul und Bronze der zweite Teil der Elemente der Schattenwelt Trilogie von Laura Kneidl. 

Mein Name ist Nadine. Ich habe die Rolle der obersten Soul Huntress von Steffi (His&Her Books) übernommen und erwarte voller Vorfreude euren Dienstantritt zur zweiten Runde.  Macht mir keine Schande, immerhin stellen wir Soul Hunter die Protagonistin dieses Bandes. :)


Eure zweite Aufgabe als Hunter



Liebe Huntress, lieber Hunter,

kürzlich wurdest du positiv auf das HunterGen getestet. Du hast dich in deinem Quartier umgesehen, andere Jäger deiner Gattung kennengelernt und dich mit dem ersten Buch der "Elemente der Schattenwelt" in dein neues Leben eingelesen. Nun hast du einen zweiten Brief deines Quartiers erhalten und eine weitere Aufgabe wartet auf dich.

Überzeuge deinen Kampfpartner/deine Kampfpartnerin von deinen Fähigkeiten, indem du begründest, wieso du die beste Wahl bist! Stelle dieses Selbstzeugnis bis zum 05. Oktober 2014 auf deinen Blog online und stelle das Buch der „Elemente der Schattenwelt: Soul & Bronze“ vor. Anschleißend melde deinen Beitrag bei mir, dem Obersten der Soul Hunter (soul@elemente-der-schattenwelt.de). Unter allen Jägern, die ihre Aufgabe pflichtbewusst erfüllen, verleiht das Quartier einen Orden.

 Der Clan der Soul Hunter:

 Folgende Hunter haben sich zum Dienst zurückgemeldet:


Bist du ein Hunter?

Du möchtest wissen, ob auch in dir ein Hunter steckt und bist neugierig zu welcher Gattung du gehörst? Wunderbar! Hierkönnt ihr euch dem Auswahlverfahren stellen und das Ergebnis mit euren Freunden teilen

Natürlich kannst du dich auch aufFacebook mit anderen Huntern austauschen  oder auf der Homepage der Autorin an ihrem Bannergewinnspiel teilnehmen und einen Gastauftritt im dritten Band (Magic & Platina) gewinnen.

Die anderen Clans

Wenn ihr euch über die anderen Clans und ihre Obersten informieren wollt. Hier die Links:


Ihr wollt mehr über die Soul Hunter erfahren? 

Titel: Soul & Bronze

Autor: Laura Kneidl


Seiten: 548 Seiten. 

ISBN: 978-3-646-60055-1 

Reihe: Elemente der Schattenwelt #2

Preis: 4.99 €



Inhalt: 

Sie sind unsichtbar, stiften viel Unruhe und jagen unwissenden Hausbesitzern gerne einen Schrecken ein: Geister. Dennoch ist es nicht unmöglich, sie auszulöschen. Man muss sie nur sehen können und das liegt Ella in den Genen. Sie möchte eine Soul Huntress werden, wie ihr vor kurzem verstorbener Vater, auch wenn sie sich dafür gegen den Willen ihrer Mutter stellen muss. Nur leider entpuppt sich schon ihr erster heimlich angenommener Poltergeist-Auftrag als eine echte Herausforderung, denn als Partner bekommt sie den jungen Blood Hunter Wayne zugewiesen, der Ella mit der typischen Arroganz eines Vampirjägers in den Wahnsinn treibt. Bis sie erkennt, dass sie noch viel von Wayne zu lernen hat, denn ein Krieg gegen die Kreaturen der Nacht braut sich zusammen...
 



[Rezi] Desecration - Verletzung

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von J. F. Penn
Ullstein/Midnight
233 S. 
3.99 €

Inhalt:

Der Tod ist erst der Anfang!

Die junge Frau ist reich, schön - und tot. Inmitten der alten medizinischen Ausstellungsstücke des Royal College of Surgeons liegt ihre sezierte Leiche sorgsam aufgebahrt. Detective Sergeant Jamie Brooke sucht einen ungewöhnlichen Mörder und ahnt, wieder einmal muss sie bei ihren Ermittlungen ungewöhnliche Wege gehen. Denn sie hat nur eine einzige Spur: Eine kleine antike Elfenbeinfigur, die neben der Toten gefunden wurde. Nur Blake Daniel, Hellseher wider Willen, kann Jamie jetzt noch weiterhelfen.
Als ein schrecklicher privater Schicksalsschlag Jamie zeigt, wie nah der Mörder ihr mit seinen makabren Phantasien schon gekommen ist, ist es beinahe zu spät. Denn je tiefer Jamie und Blake in eine dunkle Welt aus Grabräubern, Missgeburten und rituellen Zeremonien tauchen, desto gefährlicher wird es für ihr Leben ...


Meinung:

Die besten Dinge im Leben sind kostelos. 
Und ganz im Ernst, als Amazon das Buch kostenlos zum Download angboten hatte, hätte ich nicht gedacht,  dass es so toll wird.

Verletzung ist ein genialer Thriller, schonungslos und wirklich furchtbar abartig, auf eine bös-detaillierte Art und Weise. 

J. F. Penn, entführt den Leser in eine düstere, makabere Welt. Die dunklen Ursprünge und die dunkle Seite der Medizin. 
Zerstückelte Leichen. Geheimbünde. Leichenschändung. Blut Blut Blut und in Formaldehyd eingelegte Exponate. Man sollte schon einen starken Magen haben, wenn man sich in dieses Buch stürzen will. 

Ich spreche da aus Erfahrung. Meine Mutter wollte es auch lesen, und hat es nach 5% gelöscht, weil sie nachts nicht schlafen konnte. 

Als einzig kleiner Kritikpunkt habe ich, dass gegen Ende alles ziemlch hoppla di hopp ging. Und dann zack, war auch schon Schluss. 

Aber so unterm Strich, alles in allem, war Verletzung ein genial geschriebener, spannender, düsterer Thriller, der Lust auf mehr macht. 

5/5 Sternen

[Rezi] a litle in love

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http://doublecluck.com/book/A+Little+in+Love
von Susan Fletcher
Chicke House Publ.
288 S.
ISBN: 978-1-909489-46-2
 2.99€ (E-book)

Inhalt:

As a young child Eponine never knew kindness, except once from her family's kitchen slave, Cosette. When at sixteen the girls' paths cross again and their circumstances are reversed, Eponine must decide what that friendship is worth, even though they've both fallen for the same boy. In the end, Eponine will sacrifice everything to keep true love alive.


Meinung: 

OH MEIN GOTT!
Ich mein, ich liebe les Miserables und deshalb musste ich dieses Buch unbedingt haben. 

Ich mein ... Eponins Geschichte. Eine Bearbeitung von les Mis für Teenager. Ich wiederhole OH MEIN GOTT! Mein Herz explodiert gleich.

Jeder der ein Fan von les Miserables ist, kennt Eponin und ihre tragische Liebesgeschichte und das noch tragischere Ende des ganzen. Ich hatte dieses Buch innerhalb von zwei Tagen durch. Ich hab geheult und geheult und geheult, weil es so tragisch und traurig und herzzeresend war. 

 Was hab ich mit der armen Eponin gelitten. Ihre hartherzigen Eltern die sie und ihre Schwester seit frühster Kindheit zum stehlen anstiften. Eponins innerer Kampf zwischen ihrem guten Kern und dem was ihre Eltern von ihr verlangen und ihre hoffnungslose Liebe zu Marius. 

Susan Fletcher schafft es einfach die Stimmung von les Miserables und seine Figuren einzufangen und sie für Jugendliche aus einem ganz neuen Blickwinkel darzustellen. 

Ein Buch fürs Herz. Zum träumen und seufzen und vor allem zum weinen. Ihr werdet Taschentücher brauchen. A little in love ist einfach ein tolles Buch, das jeder lesen sollte, der les Miserables und tragische Liebesgeschichten mag. 

5/5 Sternen
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[Abbruchbericht] die Kathedrale des Meeres

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http://www.fischerverlage.de/buch/Die_Kathedrale_des_Meeres/9783596175116
Letztes Jahr, wollte mir jeder einzelene Buchhändler diese Buch andrehen. DER Bestseller aus Spanien! Spaniens Dan Brown! So gut wie "die Säulen der Erde!" (was ich ja schon nicht so dolle find). "Falcones muss man in einem Atemzug mit Rebecca Gablé nennen".

Okay.

OKAY, die Warnhinweise waren mal wieder da. Groß. Leuchtend rot. Blinkend. Ich mag weder Bestseller noch mag ich die Säulen der Erde oder die Bücher von Frau Gablé.

Warum hab ich mir das Buch gekauft? Ganz einfach, es gab es als Mini-Buch für 2€ im Wühltisch und es war so süß! Ich werde wahnsinnig. Ich wollte dieses kleine Buch unbedingt haben, weil es so niedlich ausgeschaut hat. Also wurde es mitgenommen und gestern Abend dachte ich mir: Hm ... The Fall ist zu gruselig. Das kannst du nicht allein lesen, wenn draußen dunkel ist.

Also hab ich die halbe Nacht über die ersten 300 Seiten von "Die Kathedrale des Meeres" gelesen und bin ja sowas von ernüchtert, frustriert und wütend wütend wütend!

VORSICHT! Spoiler-Alarm! Der nachfolgende Text enthält 18+ Inhalte. Wut. GROßBUCHSTABEN und Sarkasmus!


Nicht nur, dass auf dem Rückencover der komplette Inhalt gespoilert wird. Vom Steineschlepper zum Big-Boss, nein, auch der Anfang hat mir gleich mal klar gemacht, wo der Hase hinläuft.

Alles beginnt mit einer Hochzeit. Nein,  nicht der von Prota Arnau, sondern von dessen Eltern. Alles ist dufte, es wird gefeiert, obwohl angedeutet wird, dass die Hochzeit aus Sicht des Bräutigams nur deshalb stattgefunden hat, weil die Braut ... na ja ein F...schlitten ist und er sich so einen Sahnehappen nu mal nicht entgehen lassen kann. Okay ... Mittelalter und so. Alles klar.

Nach ungefähr 10 (!) Seiten taucht der obligatorische, böse, durchtriebene und sadistische Gutsherr auf und spielt den Hochzeitscrasher. Denn kaum hat man dreimal umgeblättert, verlangt der Kerl auch schon ius primae noctis.
BABAM.
Da dachte  ich schon: ERNSTHAFT? Ich weiß, ich weiß, viele Autoren finden es total dufte, darauf herumzureiten, dass dieses "Recht der ersten Nacht" total super historisch belegt ist. Ich bilde den Konterpunkt und sage: Was ein Quatsch. Ehrlich ich kann dieses ius primae noctis Gedöns nicht ab. Weil ... gleich mal voll Drama, Vergewaltigung, Blut, Geschrei, Trauma und du bist knietief drinn in der MA-Soap Opera.

Der Burgherr rutscht also über die Braut drüber und ich denk noch: Gut, das haben wir abgehakt ... ABER NEIN! Es reicht dem Autor nicht, die arme Frau einmal zu schänden. Nein ... das ist ja noch nicht Drama, Vergewaltigung, Blut, Geschrei, Trauma und Soap Opera genug. Wenn man schon ein MA-Epos reißt, dann aber richtig.

Also geht der Burgherr runter, stopft sein Gemächt in die Schamkapsel und sagt zum Ehemann: Okay Bro ... your turn. Ich hab keinen Bock auf Bastarde (!) da ist meine Frau nicht so für (!) also geh hoch und rutsch über sie auch noch mal drüber.
Geschrei, Drama, Trauma. Der Mann will nicht. Also droht der Burgherr ihn auszupeitschen wenn ers nicht macht und  irgendeinen anderen Kerl (die Wachen die er praktischerweise dabei hat) hoch zu der Braut zu schicken.
Und da denkt sich der Vater des Protagonisten ... na ja ... wenn sie schon von einem vergewaltigt werden muss ... dann doch von mir (!) geht hoch und sieht den Schlamassel und kotzt erstmal. Weil ... Blut, Drama, Trauma, Vergewaltigung. 

Kneifen ist  nicht, weil die der Burgherr ja einen nachgeschickt hat, der diese Sache überwachen muss. Also nimmt der Ehemann die Ehefrau auch noch mal rann. Und da hab ich das Buch zum fünften Mal abgesetzt und gedacht: Willst du WIRKLICH weiterlesen?

Wirklich?

Nicht, weil ich Gewalt nicht abkann. Oder weil ich zartbesaitet bin. Oder weil ich leugne, dass schlimme Dinge in der Welt passieren. Sondern einfach, weil man mal wieder richtig merkt, wie "Historie" als Deckmäntelchen für "Gewalt gegen Frauen" benutzt wird, um diese "Salonfähig" zu präsentieren. Und da bekomm ich ja immer den heiligen Zorn.
Nicht weil mir die Frau dieses Mittel zum Zweck  hier besonders leid tun würde, sondern weil Frauen mal wieder gebraucht/missbraucht werden und die Leserschhaft mit den Schultern zuckt und sagt: Na war damals halt so.
AAAAAAAAAARGH ... ehrlich.

So nach diesem "nicht der schönste Tag in ihrem Leben" ist der Gatte-Gemahl ganz verdutzt, warum seine Frau einen psychischen Knacks hat. Weil ... sie muss dass doch verstehen. Hätte ER sie nicht vergewaltigt, hätts ein anderer getan und er wäre noch dazu (so als Bonus) ausgepeitscht worden. Das muss die Alte doch mal klar kriegen.
Die Tatsache, dass sie schwanger ist/war wird auch erst ein paar Seiten später mal so nebenbei erwähnt (nachdem ich es mir ungefähr 6x gefragt hab). So alles gut, Kind hat Muttermal wie Vater, alles in Butter.

Alles in Butter?

ABER NICHT DOCH!
Mr. "Ich will keine Bastarde" bekommt raus, dass der Jung nicht von ihm ist. Und weil die Leute im mittelalterlichen Spanien größere Gossip Girls als wir heute (und wir HABEN  Twitter, Instagram und Facebook) weiß es natürlich gleich die ganze Grafschaft. Und jeder ist total hämisch, zu dem armen, armen Gutsherrn, weil er es echt NICHT auf die Palette bekommen  hat, der Bäuerin die er vergewaltigt hat einen Braten in die Röhre zu schieben ... ja ... wir erinnern uns diese "Keine Bastard-weil-meine-Frau-findets-scheiße-Politik von vor zehn Seiten? Hinfällig! Total wayne! Weil der arme Gutsherr nämlich jetzt total in seiner Männlichkeit gekränkt ist und nachts nicht mehr schlafen kann. Und weil alle so hämisch sind, sogar das Gesindel, kann er das nicht auf sich sitzen lassen.

Also was macht er?

Richtig! Er holt die arme Frau (zusammen mit ihrem nicht-dein-Bastard-Sohn) zu sich auf die Burg, um als Amme für seinen Sohn.
Der Vater vom Prota ist depri, weil ... alles weg und so. Also latscht er auf die Burg zum Brotbacken (fragt nicht) und trifft dort den Lehrling des Schmieds. Den quetscht er über Frau und Kind aus. Und siehe da ... ich hatte wirklich gedacht, es könnte nicht noch viel kränker und unlogischer und frauenfeindlicher werden ... wie jung und naiv ich war auf Seite 70.

Turns out.
Der Sohn von ihm liegt (zufälligerweise) hinter der Schmiede (!) in nem Bretterverschlag und ist so gut wie tot.
Weil (obacht die Erklärung müsst ihr euch geben): Der Graf hat der Mutter das Kind abgenommen und in die Schmiede gelegt. Wenn sie das Kind füttern will, muss sie aus den Gemächern der Gräfin und auf dem Weg dahin/dort/auf dem Weg zurück, wird sie von den Wachen/Soldaten u.o. dem Grafen erneut vergewaltigt ... weil ... Mittelalter und Leibeigenschaft und so. War damals so. Muss man mit leben.
Also hat die Mutter das Kind jetzt einfach liegen lassen, wegen Drama und Trauma und so.
Der Vater will das Kind mitnehmen, aber der Lehrbub vom Schmied will ihn nicht gehen lassen. Also zieht er dem Jungen ein Eisenrohr über den Kopf und killt ihn und haut mit seinem Sohn ab.

Ja ... ohne seine Frau.
Die darf weiter (ohne Mann/Kind) auf der Burg hocken und sich prostituiren. Weil praktischerweise wurde sie von ihrer Familie ja verstoßen ... weil ... REASONS.

TADA! 90S.

Was danach folgt ist eine nicht enden wollende Episode übers Töpfern. In Barcelona. 20 S. Infodump Lebensgeschichte über den Onkel des späteren Protagonisten Arnau. Der ist Töpfer und bla bla bla bla gesellschaftlicher Aufstieg wegen Kannen. Bla bla bla bla. [Insert obligatorischen Antisemitismus] bla bla bla. Dann wird noch eine maurische Sklavin zu Tode gepeitscht. Weil REASONS.
Dann folgt eine nicht enden wollende Episode über das schleppen von Steinen + [Insert Antisemtismus] + [ Frauenfeidnlichkeit] + Drama + Schwarz/weiße Figurenzeichnung.

TADA S. 301 die Seiten sind ja winzig. Ich denk mal ich hab 1/5 vom Buch gelesen und ganz im Ernst das reicht mir auch schon wieder.

Die Kathedrale des Meeres ist mal wieder so eins von den Büchern, bei denen ich nicht begreifen kann, warum sie internationale Bestseller sind. Die Figuren sind schwarz/weiß. Gut/Böse. Alle Armen gut/alle Reichen böse.

Die Gewalt gegen Frauen ist ... also ich bin wie gesagt nicht zart besaitet, aber hier hab ich, vor allem am Anfang, wirklich gedacht, dass der Autor auf vollkommen unnötige Art und Weise grausam ist. Es ist nicht logisch. Es ist nicht nötig. Es ist einfach nur noch widerwärtig. Ganz ganz billig, unterste Schublade. Der letzte Versuch aus Scherenschnittfiguren Empathie herauszupressen. Einfach nur grotesk.

Ich habe das Buch abgebrochen, weil der Autor diese Linie immer weiter fährt und ich solche Bücher, die Gewalt gegen Frauen auf solche Art und Weise "abfeiern" einfach nicht ausstehen kann.





[Rezi] Soul & Bronze

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von Laura Kneidl
Carlsen Impress

ISBN: 978-3-646-60055-1 
Reihe: Elemente der Schattenwelt #2
Format: nur E-book
Preis: 4.99€


Inhalt: 

Sie sind unsichtbar, stiften viel Unruhe und jagen unwissenden Hausbesitzern gerne einen Schrecken ein: Geister. Dennoch ist es nicht unmöglich, sie auszulöschen. Man muss sie nur sehen können und das liegt Ella in den Genen. Sie möchte eine Soul Huntress werden, wie ihr vor kurzem verstorbener Vater, auch wenn sie sich dafür gegen den Willen ihrer Mutter stellen muss. Nur leider entpuppt sich schon ihr erster heimlich angenommener Poltergeist-Auftrag als eine echte Herausforderung, denn als Partner bekommt sie den jungen Blood Hunter Wayne zugewiesen, der Ella mit der typischen Arroganz eines Vampirjägers in den Wahnsinn treibt. Bis sie erkennt, dass sie noch viel von Wayne zu lernen hat, denn ein Krieg gegen die Kreaturen der Nacht braut sich zusammen... 

Dies ist der zweite Band der Elemente der Schattenwelt. Der dritte Band erscheint am 2. April 2015.


Meinung: 

Geister ... 

Ernsthaft, ich kann ja mit vielem klarkommen, aber Geister jagen mir eine Heidenangst ein. Einen Vampir kannst du phälen, einen Werwolf mit Silber bis Oberkannte Unterlippe vollpumpen und Hexen sind nicht feuerfest.

 Aber Geister? Da kannst du dich so gut verstecken wie du willst, die kommen durch jede Wand.

Beste Voraussetzungen für den zweiten Band der "Elemente der Schattenwelt"-Reihe.
Während sich Bd. 1 (Blood & Gold) auf die Bloodhunter, Vampire und ja auch Gemetzel konzentrierte, lernen wir in Soul & Bronze die Welt der Soul Hunter kennen.

Ella hat den "Tag des Blutbades" (wer Bd. 1 gelesen hat weiß, was ich meine) überlebt, kämpft aber mit den Folgen. Ihre familiäre Situation ist angespannt und ihre Mutter - aus naheliegenden Gründen - mehr als nur übervorsichtig.
Dabei ist es Ellas größter Wunsch - wie ihr Vater vor ihr - eine Soul Huntress zu werden. Nicht nur wegen dem Geld, das die Familie gut gebrauchen kann. Für Ella gibt es bei  ihrer Berufswahl einfach keine Alternative.
Sie meldet sich zum Dienst und schon ihr erster Auftrag hat es in sich. Sie und der Bloodhunter Wayne landen bei einem Poltergeist und stehen bald im Zentrum einer Verschwörung, die weit über die Geisterwelt hinausgeht.

Anders als in Blood & Gold setzt die Autorin hier weniger auf blutige Action, sondern eher auf Geheimnisse, Grusel, Sprüche und Verschwörungen. Was die Story aber nicht im geringsten langweilig oder weniger aufregend machen würde.

Ella war mir als Protagonistin sofort sympathisch und auch Wayne (der mir ja schon aus Bd. 1 ein Begriff war) hat unbestreitbar seine Qualitäten. Zusammen bilden sie ein ebenso unschlagbares Team wie Warden & Cain in Blood and Gold.

Soul und Bronze war das bis jetzt beste Buch von Laura Kneidl. Es hat alles, was ein Fantasybuch braucht. Tolle Charaktere, das richtige Maß an Action, Abendteuer und Romantik und eine Welt in die man eintauchen kann.

Fazit
5/5 Sternen 
Klare Leseempfehlung







[Rezi] Flügelschläge in der Nacht

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von Rebecca Wild
Carlsen Impress
250 S. 
ISBN: 978-3-646-60085-8 
3,99 € 
Inhalt:
Eben noch ein Rotkehlchen und plötzlich ein Mädchen mit roten Haaren statt rotem Gefieder. Robin versteht die Welt nicht mehr und findet, dass das Leben als kleiner Vogel um einiges besser war. Dabei ahnt sie nicht einmal annähernd, welcher Gefahr sie wirklich ausgesetzt ist. Alle Welt glaubt, sie sei ein Engel. Doch diese dürfte es seit dem großen Krieg gar nicht mehr geben. Und so nehmen nicht zuletzt die herrschsüchtigen Dämonen selbst ihre Spur auf. Nur Dorian, der Junge mit den Haselnussaugen, der so merkwürdige wie wundervolle Gefühle in ihr auslöst, und seine übernatürlich begabte Schwester Emma scheinen Robin helfen zu wollen…

Meinung:

Ich mag keine Engelplots.
Engel sind für mich wie Tauben. Nervig, langweilig und irgendwie suspekt.
Sobald ich das Wort Engel auch nur lese lass ich in 9 von 10 Fällen die Finger davon.

Flügelschläge in der Nacht ist eine Ausnahme, für die ich froh und dankbar bin.

Das Buch schafft es irgendwie all die Elemente zu nehmen, wie wir aus dem Fantasygenre gewohnt sind (Engel; Dämonen, Wächter; ein großer Krieg) aber trotzdem eine Geschichte zu erzählen die neu und anders ist.

Robin, unsere Protagonistin, startet als Rotkehlchen, das urplötzlich ein Mensch wird und damit klar kommen muss. Die Episoden in denen sie lernen muss, was Menschsein bedeutet und wie Dinge wie BHS und Morgenmäntel funktionieren, waren echte Highlights für mich.
Robin hat zwar Flügel ... ist aber kein Engel.
Interessiert aber keinen, denn es ist Weihnachten und das Erscheinen eines geflügelten Wesens ruft einfach alle auf den Plan.

Die Menschen, die plötzlich wieder positive Energie fühlen. Die Dämonen, die leidlich angesäuet deswegen sind und ja ... sogar die letzten echten Engel, die sich vor der Welt verborgen halten.

Wie gesagt, das Buch greift viele Themen auf, die auch von anderen Autoren dieses Genres bedient werden, aber schafft es trotzdem sich eine ganz eigene Mythologie zu bewahren.

Noch dazu hat es einfach tolle Charaktere die man sofot in sein Herz schließt.

Den mürrischen Oberdämon Astaroth, der aber einen ganz weichen Kern hat. Oder Liriel, ein Engel der ab und zu überhaupt nicht himmliche Anwandlungen hat. Für mich waren Liriel und Astaroth mein Mini-Higlight in dem Buch, obwohl sie nur Nebenfiguren waren haben sie mein Herz einfach im Sturm erobert. ♥
Natürlich gibt es auch noch den oben erwähnten Dorian, der bestimmt so maches Mädchenherz höher schlagen lässt und seine magisch begabte Schwester Em.
Aber Liri und Asta ... Gott ich mag sie. Und das obwohl Liri ein Engel ist und ich Engel normalerweise nicht ausstehen kann.

Ein weiterer wichtiger Punkt der dieses Buch so toll macht ist: Weihnachten.

So langsam hähern wir uns ja dem Fest der Feste und ganz im Ernst, nachdem ich Flügelschläge in der Nacht zu Ende gelesen hatte, war ich so in Weihnachtsstimmung, dass ich im liebsten Last Christmas gehört und meine Adventsdeko aus dem Keller geholt hätte.

Wir haben New York. Und Schnee. Und Lichter. Und Engel. Und Wunder und ja ... dieses Buch tötet dem inneren Grinch.

Unterm Strich kann ich sagen: Was für ein gelungenes Buch.

Es hat einfach alles, was ein Buch haben sollte. Liebevolle Charaktere. Einen Plot der einfach mal etwas ganz anderes, eigenständiges ist. Ganz viel Liebe. Und als Extra obendrauf gibt es noch Weihnachtsfeeling in New York.

Ihr mögt Engel, Dämonen, Weihnachten? Dann solltet ihr euch Flügelschläge in der Nacht wirklich nicht entgehen lassen.

5/5 Sternen
LESEN!

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