Von A.C Caughen
Walker Childern Publ.
292. S.
ISBN: 0802723462
Serie: Scarlet #1
5.59€ (e-book)
7.45€ (PB)
Inhalt:
Many readers know the tale of Robin Hood, but they will be swept away by this new version full of action, secrets, and romance.
Posing as one of Robin Hood’s thieves to avoid the wrath of the evil Thief Taker Lord Gisbourne, Scarlet has kept her identity secret from all of Nottinghamshire. Only the Hood and his band know the truth: the agile thief posing as a whip of a boy is actually a fearless young woman with a secret past. Helping the people of Nottingham outwit the corrupt Sheriff of Nottingham could cost Scarlet her life as Gisbourne closes in.
It’s only her fierce loyalty to Robin—whose quick smiles and sharp temper have the rare power to unsettle her—that keeps Scarlet going and makes this fight worth dying for.
Vorsicht die Rezi erhält hohe Dosen an Sarkasmus, GROßBUCHSTABEN und dergleichen.
Meinung:
Ich hasse schlechte Bücher.
Wirklich.
Schlechte Bücher machen mich traurig und wütend.
Hab ja auch schon ein paar gelesen, aber sweet love of God, Scarlet hatte mich so weit, dass ich meine Faust durch die Oberfläche meines Kindles, direkt in ihr Gesicht, rammen wollte.
Aber von vorn.
Das die Buchbeschreibung zeigte mir alle Pluspunkte des Buchs: Robin Hood. Toughe weibliche Heldin. Diebe. Messer. Mittelalter. Guy of Gisbourne.
Ganz im Ernst: Grabby Hands! Give me that Shit!!!!
Nun nachdem ich es gelesen habe, fühle ich mich so:
Ich fange einfach mal damit an, was mich am meisten genervt hat.
Scarlet:Wir lernen sie kennen und sie ist wirklich Kick-Ass. Sie ist tough, kann mit ihren Messern umgehen, ist ein Dieb und ein Teil von Robins Bande. Und ja, im ersten Kapitel mochte ich sie.
Aber. Und ich schreibe das am besten groß ... ABER eine starke Heldin, ist für mich, eben nicht nur körperlich stark.
Scarlet ist so ein Jammerlappen.
Sie ist ständig am rumheulen, am hardern, am sich über alles beklagen. Sie macht Leuten durchgehend Vorwürfe. Und das geht mir auf die Nerven. Gott, geht mir das auf die Nerven.
Scarlets "großes Geheimnis" war für mich nach Kapitel 4 schon klar, also war die Klimax des Buchs? Geschenkt!
Ein weiterer großer Minuspunkt ist, dass Scarlet keine Entwicklung durchlebt, sie ist irgendwie hohl.
Sie ist eine Edelfrau, okay, aber wo hat sie dann kämpfen gelernt? Wir erfahren es nicht. Sie kann es einfach. Sie ist eine Meisterin im Messerwerfen, hat Martirial Arts Fähigkeiten und klettert wie Spiderman.
Auch das mit dem Stehlen. Immer wird gesagt, was für eine tolle Diebin Scarlet ist. Aber wir sehen sie nie aktiv stehlen. Alle paar Seiten steht da sowas wie: "Ja, ich dann hab ich das und das gestohlen" oder "Wir erbäuteten dies und das." Aber wie zum Teufel das von Statten geht, wird nicht erwähnt.
Und noch etwas, was mir persönlich richtig auf die Eierstöcke gegangen ist. Scarlet isst nicht. Sie hat eine Art Essstörung. Sie hungert sich selbst aus, weil andere nix zu Essen haben. Als Mensch, der selbst immer gefragt wird, warum er dies und das nicht mag, geht mir das auf die Nerven. Vorallem, weil es ist das verfluchte Mittelalter! Und ich glaube nicht, dass Jungs anno 1196 mit Mädchen tiefgründige Gespräche über Essstörungen geführt haben.
Was noch dazu kommt, Scarlet isst zwar so gut wie nix, hat aber trotzdem immer die Kraft Wände hochzuklettern, stundenlang durch den Wald zu rennen und Menschen aus Gefängnissen zu befreien. Unterm Strich, wenig glaubwürdig.
Zu Scarlets desaströsem Liebesleben, gleich mehr.
Robin Hood/ Little John:Würg.
Alle beide. Würg. Würg. Würg.
Die Autorin hielt es für eine super Idee in dem Buch ein Robin/John/Scarlet-Lovetriangel aufzuziehen. Und das war einfach nur ... grässlich.
Wie kommt man nur auf diese Idee? Dagegen wirkt jedes andere Liebesdreieck, sogar das unnötige Twilight-Love-Triangel wie eine super Idee!
John ist ein Womanizer der sich Scarlet aufdrängt und sie einfach mal küsst.
Robin ist in manipulatives Crybaby (sorry es gibt kein deutsches Wort, das es besser beschreiben würde) Robin Hood ist ein dummer Arsch, der total freidreht, als es zwischen John und Scarlet zum Kuss kommt, oder als er sie zusammen schlafen (nix sexuelles hier) sieht. Er hat vorher nie einen Schritt in die Richtung gemacht, aber jetzt bekommt Scarlet volle Breitseite von ihm ab.
Und Scarlet?
Ach ja, sie hält sich für nicht gut genug, für den großen Robin Hood. Erneutes genervtes Ausatmen von mir. Und weil sie ja nicht gut genug ist, reicht auch John.
Äh ... WAS?
Noch dazu, hab ich keinen Plan, warum die Leute Robin so vergöttern. Der Typ hat absolut keinen Plan. Ich hasse das zu sagen, aber die einzige die mit Plänen um die Ecke kommt, ist Scarlet. Robin ist einfach nur ... meeeh ...
Da war sogar der Robin Hood, aus Robin Hood Helden in Strumpfhosen cooler. Absolut jeder Robin Hood ist cooler, als dieser Robin Hood!!!
Setting:Wann spielt Robin Hood?
Mittelater, klar. Und obwohl das hier eine YA-Bearbeitung des Themas ist, erwarte ich schon ein bisschen Authenzität. Jugendbuch schließt ein bisschen Recherche ja nicht aus.
Beim Lesen musste ich mir aber immer wieder ins Gedächtnis rufen, dass wir uns im Mittelalter befinden. Denn im Ernst, das Buch hätte genausogut in jeder beliebigen Epoche spielen können.
Es gibt so gut wie keine Beschreibungen. Nicht von der Umgebung, oder den Kleidern, verdammt, ich könnte nicht mal viel darüber sagen, wie John und Robin eigentlich aussehen.
Noch dazu benutzt die Autorin Worte wie "GUNPOWDER" und "Lookingglas" und das im Mittelalter! In England. Äh ... Okay.
Story, Logik und dergleichen:Ernsthaft, WARUM ist Gisbourne noch am Leben?
Die Frage stelle ich mir wieder und wieder und wieder. Die hätten so viele Chancen gehabt ihn einfach auszuschalten und ... haben es nicht getan ... weil ... KEINE VERDAMMTE AHNUNG. Oh doch, warte, wir brauchen den ja noch für zwei weitere Bände!
Der komplette Mittelteil des Buches war eine Aneinanderreihung von nervenden Gesprächen zwischen Robin/John und Scarlet, in denen sie ihre Gefühle ausloten. Ne Menge heulen. Gisbourne der mal wieder random jemand umbringt, um seine Macht zu demonstrieren. Oder total bescheuerte Aktionen starten. Ernsthaft. Es kann mir kein Mensch erzählen, dass das so ablaufen KANN.
Ein Beispiel. Der Sheriff hat (erneut) Leute ins Verlies geworfen. Aber das ist natürlich kein Problem, weil Scarlet Leute im Familienpack wieder aus dem Gefängnis befreien kann. Aber diesmal war der Plan ... sich erwischen lassen. WHAT?
Okay, also der erste Fluchtversuch in der Nacht scheitert gewollt. Again WHAT! Und sie kommen am nächsten Tag wieder. Jetzt sollte man doch denken, dass der Sheriff oder Gisbourne so viel Schmalz in der Birne haben und die Gefangenen besser bewachen oder ... aber nein! NEIN! Die können trotzdem alle befreien. Null Probleme. BITTE WAS?
Und ja, sowas nervt mich.
Das ist total unlogisch. Und vorallem wird nie wirklich erklärt WIE die etwas machen. WIE steigen die in das Haus des Dorfvorstehers ein? Wird nicht erklärt. Sie erwarten ihn einfach in seinem verdammten Schlafzimmer.
Noch dazu, latschen die Stundelang durch Nottingham, oder andere Käffer. Und fallen nicht auf. Ich meine, was glaubt die Autorin eigentlich was für Menschenmassen in Nottinghamshire damals gelebt haben?
Auch das Scarlet ganze Drachenschätze an Gold, Silber, Eldsteinen aus dem Schloss klaut, oder ganze Waffenlager. Unlogisch. Überzogen. Konnte mich nicht überzeugen.
Und wo es wirklich ausgestzt hat, war die Tatsache, dass Robins Bande aus genau vier Personen besteht. Little John, Robin Hood, Scarlet, und Munch. Ende.
WAS? WAS? WAAAAAAS?????
Wieso sind die nur zu viert? Warum rekrutiert der nicht mehr? Soll ich wirklich glauben, dass vier Kids, eine Kutsche überfallen können, mit acht schwerbewaffneten Rittern? Oder eine Eskorte Kreuzritter ausrauben und ihnen die ihre Waffen abnehmen. Soll ich der Autorin WIRKLICH abkaufen, dass vier Typen, die grade mal die 20 überschritten haben, eine ganze Grafschaft ernähren, kleiden und mit Geld versorgen können? ERNSTHAFT? 4 Leute? Im Mittelalter?
Fazit
Ich hatte nicht wirklich hohe Erwartungen an das Buch.
Leider hat es mich unterm Strich nur aufgeregt und genervt.
Für Fans von YA und Dreiecksgeschichten vielleicht zu empfehlen.
2/5 Sterne